Ich war mir ursprünglich nicht sicher, ob ich den zweiten Band der Logischen Untersuchungen von Adolf Trendelenburg hier auch noch vorstellen sollte – ja, ob ich ihn überhaupt noch lesen sollte. Schließlich habe ich es doch getan (den Band gelesen nämlich), weil Teil II zwar in Bezug auf seine ‚Gesamtphilosophie‘ wenig Neues bringt, Trendelenburgs Position…
Schlagwort: Aristoteles
384-322
Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart
Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…
Raimund Schulz: Abenteurer der Ferne
Raimund Schulz, Jahrgang 1962, ist Professor für alte Geschichte an der Universität Bielefeld. Das vorliegende Sachbuch erschien 2016 und brachte dem Autor im Folgejahr (es sei gleich vorweg genommen: zu Recht) den Forschungspreis Geographie und Geschichte der Frithjof-Voss-Stiftung ein. Sein Untertitel (Die großen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike) verbirgt, dass Schulz hier weit über…
Aristoteles: Rhetorik
Aristoteles verfasste seine Rhetorik als Vorlesungsmanuskript noch in seiner Zeit als Mitglied der Akademie, des Kreises um Platon also. Er hat sie aber auch viel später, zur Zeit seines zweiten Athenaufenthaltes, offenbar immer noch verwendet; jedenfalls ist man heute ziemlich sicher, dass die Kapitel 23 und 24 des II. Buchs erst zu dieser Zeit hinzu…
Adolf Trendelenburg: Logische Untersuchungen. Erster Band.
Die deutsche Philosophie des 19. Jahrhunderts hat es um ein Haar zu Stande gebracht, den Begriff der „Logik“ derart zu verformen (um nicht zu sagen: pervertieren), dass von dem, was Aristoteles noch darunter verstand, die Scholastiker und auch noch Kant, kaum mehr etwas übrig blieb. Wobei Kant an dieser Entwicklung wohl nicht ganz unschuldig ist:…
Ferdinand Raimund: Der Barometermacher auf der Zauberinsel
Raimund gilt, zusammen mit dem etwas jüngeren Nestroy, als der Vollender der so genannten „Wiener Zauberposse“ (oder, vornehmer ausgedrückt, des „Alt-Wiener Volkstheaters“). Ja, heute ist es sogar so, dass dem breiten Publikum (zu dem ich mich hier auch zähle) eigentlich nur noch diese beiden bekannt sind. Alles, was vor- und nachher war, ist dem Vergessen…
Aristoteles: Sophistische Widerlegungen [Des Organon sechster Teil]
Im Grunde genommen stellt dieser sechste und letzte Teil des Organon von Aristoteles eine Art Anhang dar zum fünften, der Topik. Vielleicht handelte es sich ursprünglich sogar um einen einzigen Text, vielleicht sind die Sophistischen Widerlegungen auch erst nachträglich entstanden, vielleicht gar auf Anfrage der Schüler, die mehr darüber wissen wollten, wie man Opponenten widerlegen…
Aristoteles: Topik [Des Organon fünfter Teil]
Wären die Herausgeber / Bearbeiter / Übersetzer der Topik des Aristoteles konsequenter in ihrer Titelgebung gewesen, müsste der vorliegende Text eigentlich als ‚Topik oder die Lehre vom Ort‘ in den Werken des Stagiriten geführt werden. Im Griechischen trägt dieses Werk den Titel Τόποι, Orte. Ursprünglich meint der Begriff ‚τόπος‘ tatsächlich einen Ort im physisch-geografischen Sinn….
Aristoteles: Lehre vom Beweis (Des Organon vierter Teil) oder Zweite Analytik
Die Lehre vom Beweis wurde seinerzeit als vierter Band in die Sammlung logischer Schriften eingefügt, die heute als das Organon des Aristoteles bekannt ist. Dass diese Schriften von einander unabhängig entstanden sind, zeigt sich auch in diesem Text. Vieles von dem, was in der Lehre vom Schluss, dem dritten Buch des Organon gesagt wurde, wird…
Wilhelm Weischedel: Die philosophische Hintertreppe
Dieses Buch wollte ich schon vor schätzungsweise fünfzig Jahren ‚irgendeinmal‘ oder auch ‚demnächst‘ lesen und bin aus irgendwelchen Gründen nie dazu gekommen. Bis vor kurzem. Es gibt den schönen Satz: „Besser spät als nie.“ Es gibt aber auch den bedauernden Ausruf: „Zu spät!“ … Zu spät tatsächlich habe ich dieses Buch nun gelesen. Es hätte…