Vor mir liegt ein ziemlich großes und entsprechend schweres Trumm von einem Buch: 17x25x5 cm groß und 1300 Gramm schwer. Es handelt sich um einen dieses Jahr (2025) herausgekommenen Sonderband aus der Reihe Utopien in der Science Fiction oder Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, die seit ein paar Jahren beim Hirnkost-Verlag in Berlin erscheint, und deren…
Schlagwort: Erich Kästner
1899-1974
Frank Baumann: Karma
Wir schreiben das Jahr 2024. Zwei nicht mehr ganz junge Männer begeben sich zusammen auf einen Trip nach Nepal. Sie sind Freunde, beides Schweizer, wenn auch von unterschiedlichem Charakter und Neigungen. Frank Baumann, der eine, war einmal in der Werbung tätig, arbeitete später als Moderator in Radio und Fernsehen, in welch letzterem er auch eine…
Erich Kästner: Der Zauberlehrling
1936 lud der Verkehrsverein von Davos den Schriftsteller Erich Kästner zu einem Vortrag ein und verband diese Einladung offenbar mit der Bitte, einen „heiteren Roman“ über Davos zu schreiben, „da Der Zauberberg von Thomas Mann den Ort in Verruf gebracht habe“ (so die Formulierung bei Wikipedia, die als Quelle Gans / Vogel, Erich Kästner lesen,…
Die Ballade
„Schmökern“ ist für mich eine ganz spezielle Form der Rezeption von Literatur. Ich fläze mich irgendwo hin und nehme ein Buch zur Hand. Das lese ich aber nicht systematisch von vorne nach hinten sondern blättere darin herum. Auf irgendeiner Seite werde ich dann verweilen und lesen. Nach relativ kurzer Zeit unterbreche ich oder breche ab,…
Thomas Mann: Der Zauberberg
100 Jahre werden es dieses Jahr (2024) seit der ersten Veröffentlichung des Romans Der Zauberberg. Der Text polarisierte schon früh. Das lag zunächst einmal daran, dass Thomas Mann in verschiedenen Gestalten des Zauberberg Freunde, Bekannte oder einfach nur Prominente karikierte, was nicht alle Betroffenen schätzten. Der Oberarzt des Sanatoriums, in dem praktisch der ganze Roman…
Gotthold Ephraim Lessing: Sinngedichte
Sinngedichte vom Meister höchst persönlich … Ergo: Sinngedichte vom Feinsten. Wohl kaum einer hat so knappe und treffende Sinngedichte verfasst wie Gotthold Ephraim Lessing – auch wenn man sie später meist Epigramme nannte: Selbst Erich Kästner oder dessen von Lessing sogar zitierter Namensvetter der Aufklärungs-Zeit, Abraham Gotthelf Kästner, der heute leider hinter Lichtenberg und eben…
Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt
David Crystal’s gerade erst besprochenes Buch The Stories of English mit seinen von Zeit zu Zeit abgeschossenen Pfeilen gegen jene (meist selbst ernannten) Sprach- und Stilpäpste, die unter einem dünnen und nicht wirklich gerechtfertigten ästhetischen Vorwand („ist schön / ist nicht elegant“ etc.) eine ebenso wenig gerechtfertigte Sprachnorm propagieren, hat mich daran erinnert, dass ich…
Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel
Den Till Eulenspiegel kennen wohl alle. Die Frage ist allerdings, welchen Till wir kennen. Weshalb die Frage überhaupt auftaucht, klärt ein Blick auf die Überlieferungsgeschichte des Till. Fangen wir mit meiner Edition an. Vor mir liegt ein Büchlein aus der Reclam Universalbibliothek, die Nummer 1687 von 1975. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang…
Sven Hanuschek: Arno Schmidt
Jahre – nein: Jahrzehnte – hat die Arno Schmidt-Gemeinde auf zwei Bücher gewartet. Da war eine vollständige Edition des Briefwechsels mit Hans Wollschläger. Und da war eine richtige, dicke, große, fette Biografie von Arno Schmidt. Beide Wünsche haben sich erst im 21. Jahrhundert erfüllt, dafür aber kurz hinter einander. Zuerst erschien 2018 der Briefwechsel, dann…
Friedrich Glauser: «Jeder sucht sein Paradies …». Briefe, Berichte, Gespräche
Friedrich Glauser gehört zu den drei bedeutendsten Schweizer Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er steht hier in einer Reihe mit Charles Ferdinand Ramuz und Robert Walser. Doch während wir vom Westschweizer Ramuz doch schon einen Roman vorgestellt haben, sind die beiden Deutschschweizer bis anhin sträflich vernachlässigt worden. Gerade mal eine Art Biografie von…