Gefragt nach den Protagonisten der deutschen Klassik, werden einem Goethe in den Sinn kommen, und Schiller natürlich. Dann wahrscheinlich noch Herder. Schon weniger wahrscheinlich Wieland. Wilhelm von Humboldt habe ich auch schon nennen gehört – als Gesprächspartner vor allem Schillers, in Zusammenhang mit Fragen der klassischen Ästhetik. So habe ich damals, vor unterdessen mehr als…
Schlagwort: Hans Sachs
1494-1576
Heinrich Heine: Die romantische Schule
Heine gibt an, dass er diesen Essay auf Französisch geschrieben habe für sein französisches Publikum und ihn dann später ins Deutsche übersetzt. Das mag für Teile stimmen, stimmt aber sicher nicht fürs Ganze, sonst würden wir nicht solche Sätze finden wie den, in dem er sein französisches Publikum fragt, wie die Passionsblume auf Französisch heiße,…
Hans Sachs: Fasnachtspiele • Lieder • Spruchgedichte. (Auswahl)
Da ist er nun – der Autor, um dessentwillen ich mir damals diese seltsame Anthologie Meisterwerke deutscher Klassiker antiquarisch besorgt hatte: Hans Sachs. Denn, da es, wenn ich das richtig sehe, aktuell nichts von ihm im Buchhandel gibt, musste ich aufs Antiquariat ausweichen – wo es auch wenig bis nichts gibt. Deshalb diese Anthologie. Hans…
Johann Christoph Gottsched: Schriften zur Literatur
Johann Christoph Gottsched war zu seiner Zeit, was man im 20. Jahrhundert dann einen „Literaturpapst“ zu nennen pflegte. Ja, eine Zeitlang war er gar der deutsche Literaturpapst. Und anders als die späteren Literaturpäpste hätte er diese Bezeichnung wirklich mit vollem Recht verdient. Während nämlich die späteren Literaturpäpste ihre Kritiken an Hand mehr oder weniger explizit…
Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel
Den Till Eulenspiegel kennen wohl alle. Die Frage ist allerdings, welchen Till wir kennen. Weshalb die Frage überhaupt auftaucht, klärt ein Blick auf die Überlieferungsgeschichte des Till. Fangen wir mit meiner Edition an. Vor mir liegt ein Büchlein aus der Reclam Universalbibliothek, die Nummer 1687 von 1975. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang…
Ferdinand Raimund: Der Barometermacher auf der Zauberinsel
Raimund gilt, zusammen mit dem etwas jüngeren Nestroy, als der Vollender der so genannten „Wiener Zauberposse“ (oder, vornehmer ausgedrückt, des „Alt-Wiener Volkstheaters“). Ja, heute ist es sogar so, dass dem breiten Publikum (zu dem ich mich hier auch zähle) eigentlich nur noch diese beiden bekannt sind. Alles, was vor- und nachher war, ist dem Vergessen…
Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen
Goethe, wie wir wissen, hat nie ein Buch mit dem Titel Maximen und Reflexionen verfasst. Sicher, er hat die darin enthaltenen Sprüche und Gedankensplitter niedergeschrieben – manchmal auch nur abgeschrieben, ohne das im Übrigen speziell zu kennzeichnen. Das war ganz im Sinne seiner Altersphilosophie. Was ihm, seinem Wesen und Denken, entsprach, konnte assimiliert werden und…
Das Lalenbuch
Die Lalenburger und ihre ein Jahr jüngeren Brüder, die Schildbürger, sind eine „Erfindung“ des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Über den Autor wissen wir nichts. Obwohl er sich in der Vorrede von den bereits existierenden Schwanksammlungen mittelalterlicher Herkunft distanziert, hat er seine Schildbürgerstreiche aus eben denselben genommen – neu ist da im eigentlichen Sinne nur, dass er…
Andreas Gryphius: Absurda Comica. Oder Herr Peter Squentz / Schimpf⸗Spiel
Barocke Komödien sind – anders als ihre tragischen Gegenstücke – auch bis heute nicht nur verständlich geblieben, sondern vor allem immer noch vor lustig. Das gilt auch für die nach Horribilicribrifax Teutsch berühmteste Komödie von Andreas Gryphius: Absurda Comica. Oder Herr Peter Squentz / Schimpf⸗Spiel, meist kurz „Peter Squenz“ genannt. Gryphius gibt in der Vorrede…
Historia von D. Johann Fausten
Auch bekannt als das Volksbuch vom Doktor Faust. Vor allem im 19. und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurde dieser Text Volksbuch genannt. Dahinter stecken Missverständnisse und problematische Annahmen (weshalb der Begriff heute nicht mehr verwendet wird); aber das Wort Volksbuch weist doch auf ein tatsächlich existierendes Problem der Historia hin – nämlich sein…