Novalis: Hymnen an die Nacht

Seine Hymnen an die Nacht waren der einzige längere Text, den Novalis zu Lebzeiten fertig stellen und veröffentlichen konnte. Sie erschienen noch in der letzten Nummer des damaligen Sprachrohrs der Frühromantik, der Zeitschrift Athenäum. Außerdem existiert eine handschriftliche Version, die eine von der endgültigen Veröffentlichung zwar abweichende Form aufweist. Die meisten Abweichungen sind aber winzig….

Julius von Soden: Doktor Faust. Volks⸗Schauspiel

Auf dieses Drama hat mich Gerhard Kaiser in seiner Geschichte der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang hingewiesen. Das geschah bei ihm im Zusammenhang mit Goethes Götz von Berlichingen bzw. der auf dessen Erfolg einsetzenden Flut von Ritterdramen in Deutschland. Unter diesen Sekundär- und Tertiärrittern befindet sich auch einer des Julius…

Vivian Fung: «Baroque Melting» für Cembalo und Streichorchester / Efraín Oscher: «Barroqueana Venezolana» Nr. 4 für Kontrabass und Orchester / Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 6 h-Moll, op. 74 «Pathétique»

Letztes Abonnements-Konzert für diese Saison. Ich habe dabei auch herausgefunden, dass die ganze Saison ein so genanntes Saison-Thema hatte, nämlich „Vergehen“. (Diese Information stand sicher schon lange irgendwo und ich habe es in meiner Schusseligkeit bisher einfach übersehen. Jedenfalls finde ich in der Konzertvorschau für die Saison 2025/26 das Motto Ursprünge prominent aufgeführt.) Was aber…

Nathalie Schmid: Ein anderes Wort für einverstanden

Wir dürfen die Schweizer Schriftstellerin Nathalie Schmid auf keinen Fall verwechseln mit der gleichnamigen Frau, die als Medium & Heilerin im Internet u.a. Fernhealing [sic!] und Jenseitskontakte anbietet. Unsere Nathalie Schmid hier ist sehr wohl und sehr gut geerdet – man kann das auch als Lyrikerin nämlich durchaus sein … Vor mir liegt Nathalie Schmids…

Simone de Beauvoir: La Vieillesse [Das Alter]

Gegen Ende letzten Jahres (d.i.: 2024) machte in Deutschland ein in einem renommierten deutschen Verlag erschienenes Büchlein über das Thema Alter Furore. Wenn ich das richtig verstanden habe, mauserte es sich gar in den letzten paar Wochen des Jahres zum Jahresbestseller. Die Autorin ist eine deutsche Komikerin, die von Zeit zu Zeit im Fernsehen auch…

Paul Gurk: Tuzub 37. Der Mythos von der grauen Menschheit oder von der Zahl 1

Mit diesem Buch kehrt der Hirnkost-Verlag zurück zu den eigentlichen Wurzeln seiner in unregelmäßiger Abfolge erscheinenden Reihe Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, nämlich zu dem, was die ersten vier Bände*) tatsächlich geliefert haben: Science Fiction. Will sagen: Geschichten von zum Zeitpunkt des Erscheinens nur mit bisher unbekannter Technik oder nur unter Einsatz von ins…

Dorothy Parker: The Best of

Vor sechs Jahren habe ich hier das Buch New Yorker Geschichten von Dorothy Parker vorgestellt. Damals bedauerte ich, dass den Texten keinerlei Hinweis beigegeben wurde, in welchem Originalband welche Geschichte erschienen war. Der einzige Hinweis (dass es sich um die Übersetzung der von Parker noch selber zusammen gestellten Sammlung The Portable Dorothy Parker handelte) genügt…

Josephine Tey: The Singing Sands

Singender Sand, so der deutsche Titel (wir kennen im Deutschen keine Mehrzahlform für ‚Sand‘), ist der letzte Kriminalroman mit Inspector Alan Grant als Protagonisten. Er wurde 1952, nach dem Krebstod der Autorin, in ihren Papieren gefunden und noch im gleichen Jahr veröffentlicht. Man geht offenbar (auf Grund welcher Indizien, entzieht sich meiner Kenntnis) davon aus,…

John Ruskin: The Stones of Venice [Die Steine von Venedig]

Wenn die offiziellen und teilweise auch die privaten Prunkgebäude Großbritanniens aus der Regierungszeit von Königin Victoria praktisch alle in diesem hässlichen neugotischen Stil erbaut worden sind, so sind in hohem Maß dieser Mann und dieses Buch dafür verantwortlich. Erschienen 1851-1853 in drei Bänden, wurde das Buch rasch zu einem großen Erfolg. Vielfach wurden nur spezifische…

Anna Clyne: „Within Her Arms“ für Streichorchester / Alma Mahler: Fünf Lieder, Bearbeitung für Singstimme und Orchester von Jorma Panula / Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

Ältere Leser:innen – oder sagen wir besser: welche, die diesen Blog schon seit längerer Zeit lesen – werden sich vielleicht erinnern, dass ich in der Saison 2017/18 und 2018/19 jeweils regelmäßig Opernaufführungen in Zürich besucht habe, um dann hier davon zu berichten. Dann schlief das ein, und ich könnte jetzt behaupten, es sei wegen der…