Oliver Sacks: Die feine New Yorker Farngesellschaft [Oaxaca Journal]

Die New Yorker Farngesellschaft gibt es wirklich. Oder sagen wir genauer: Es gab sie sicher noch im Jahr 2000, als Oliver Sacks, offizielles Mitglied derselben, mit ein paar Vereinsschwestern und -brüdern, sowie Mitgliedern aus andern lokalen Sektionen der American Fern Society nach Mexiko reiste, um dort zu botanisieren. Die US-amerikanische Muttergesellschaft existiert noch heute; leider…

Mark Twain: Dem Äquator nach [Following the Equator]

Samuel Langhorne Clemens, der sich als Autor „Mark Twain“ nannte, hielt sich zeit Lebens für einen großartigen Geschäftsmann. Leider bestätigten die Fakten seine Meinung nicht: So hatte er einen Verlag gegründet, zunächst einmal in der Absicht, die Einkünfte aus den eigenen Büchern nicht mehr mit einem fremden Verleger teilen zu müssen. Da aber der Verlag…

Johanna Schopenhauer: Reise durch England und Schottland

Johanna Schopenhauer kennt man heute wohl am ehesten als Mutter des Philosophen Arthur Schopenhauer. Vielleicht erinnert man sich gar dunkel daran, dass die beiden sich später spinnefeind geworden sind. Eventuell auch kennt man ihren Namen von der Goethe-Seite her. Sie war nämlich jene Salonnière in Weimar, die als erste nach der Heirat Goethes mit Christiane…

Erika & Klaus Mann: Das Buch von der Riviera

Thomas Manns älteste Kinder haben nicht nur zusammen (mit Gustaf Gründgens) ein politisches Kabarett gegründet, sie haben auch sonst vieles zusammen (aber ohne Gründgens, teilweise dafür mit anderen Freunden, z.B. Annemarie Schwarzenbach) unternommen. Unter anderem reisten sie viel in der Welt herum und verfassten Berichte über diese ihre Reisen. Eine ihrer Lieblingsdestinationen war dabei die…

Joseph Roth: Reisen in die Ukraine und nach Russland

Im Sommer 1926 war Joseph Roth im Auftrag der Frankfurter Zeitung, deren zeitweiliger Mitarbeiter er darstellte, nach Russland gefahren. Die Frankfurter Zeitung war damals ein Sprachrohr der linken Intellektuellen, und eine Übersicht über ihre Mitarbeiter liest sich heute wie ein ‚Who ist who‘ der damaligen Szene. (Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten einige dieser Mitarbeiter in…

Xenophon: Cyri Anabasis – Der Zug der Zehntausend

Welcher Dämon den Athener Xenophon gepackt haben könnte, als er beschloss, als eine Art Beobachter oder Kriegsberichterstatter an einem persischen Bürgerkrieg teilzunehmen, und dies in Begleitung von rund 12’000 griechischen Söldnern, wissen wir nicht. Über seine Motivation zur Teilnahme verliert Xenophon kein Wort. Er spricht davon, dass er sich dessen bewusst war, dass ihm eine…

Carl Spitzweg

Im Moment findet in Winterthur, im Museum Reinhart am Stadtgarten, eine Ausstellung von Werke des Münchner Malers Carl Spitzweg statt. Aus verschiedenen Museen wurden einige seiner bekanntesten Bilder herbeigebracht; einige besitzt das Museum auch selber. Spitzweg changiert irgendwo zwischen Spätromantik und Biedermeier – wobei er allerdings ein äußerst vielseitiger Maler ist, der Erwartungshaltungen im Publikum…

Artur Kilian Vogel: Eine Weltreise durch die Schweiz

2020 hat es bisher nicht sehr gut gemeint mit all jenen, die gerne reisen. Und schon gar nicht mit jenen, die gerne weit reisen. In extremis reduziert auf den eigenen Garten oder zumindest die nähere Umgebung hat wohl so mancher, so manche, eben diese näher kennen und schätzen gelernt, anstatt sich auf fernen Kontinenten zu…

Annemarie Schwarzenbach: Orientreisen. Reportagen aus der Fremde

»Unser Leben gleicht der Reise …«, und so scheint mir die Reise weniger ein Abenteuer und Ausflug in ungewöhnliche Bereiche zu sein, als vielmehr ein konzentrierte Abbild unserer Existenz: ansässig in einer Stadt, Bürger eines Landes, einem Stand oder Gesellschaftskreis verpflichtet, einer Familie und Sippe zugehörig, und verwachsen mit den Pflichten eines Berufs, den Gewohnheiten…

Stanisław Lem: Sterntagebücher

Lem für Neu-Einsteiger… Tatsächlich würde ich, wenn mich jemand fragte, mit welchem Buch er oder sie in das riesige Universum der Lem’schen Schriften einsteigen solle, ohne zu zögern die Sterntagebücher des Ijon Tichy empfehlen. (Es hat mich nur bisher noch niemand gefragt.) Ich halte Lem nicht nur für den witzigsten Autor von Science Fiction, sondern…