Victor Hehn: Italien. Ansichten und Streiflichter

Rund 200 Jahre lang war Italien der Punkt, auf den sich die Sehnsucht der Deutschen richtete. Angefangen hat es wohl mit Winckelmann, der in Rom auf den Spuren der Antike wandelte. Ihm folgte eine Unmenge deutscher Maler und Bildhauer, schliesslich dann Goethe, der der Italien-Sehnsucht seiner Zeit auch im Gedicht „Kennst du das Land, wo…

Edgar Allan Poe: Ligeia

Edgar Allan Poe gilt als Meister der Horrorgeschichte. Diesem seinem Ruf wird er auch in der vorliegenden, weniger bekannten Kurzgeschichte gerecht. Erzählt wird in der Ich-Form. Der Erzähler war in erster Ehe mit Ligeia verheiratet – einer dunkelhaarigen Schönheit, deren Nachnamen er nicht weiss. Nicht mehr weiss, also vergessen hat, oder nie erfahren hat? Selbst…

Isaac Asimov: Foundation [Der Tausendjahresplan]

Asimovs sog. Foundation-Trilogie wird dieses Jahr ihren 60. Geburtstag feiern. In spätern Jahren ist sie zum Nukleus eines ganzen Zyklus geworden, dem Asimov die meisten seiner Werke beigeordnet hat. Ich gestehe, dass es mir seinerzeit nicht gefallen hat, als ich bei der Lektüre von Robots and Empire, Foundation’s Edge und Foundation and Earth feststellen musste,…

Fichte: Über Belebung und Erhöhung des reinen Interesse für Wahrheit

Fichte ist der Idealist schlechthin. Und er hält diese Entscheidung zwischen Idealismus und Materialismus für keine zufällige, sondern eine den Menschen charakterisierende: „Was für eine Philosophie man wähle, hängt sonach davon ab, was man für ein Mensch ist: denn ein philosophisches System ist nicht ein todter Hausrath, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es…

Jetzt werden wir berühmt! – Werden wir jetzt berühmt?

Nein, ehrlich gesagt, glaube ich es nicht… Aber immerhin hat uns nach rund anderthalb Jahren und beinahe 200 Einträgen (das hier ist gerade N° 198!) zum ersten Mal ein anderes Blog entdeckt. Die Berlinerin Gesine von Prittwitz von SteglitzMind führt seit einiger Zeit ein lockere Reihe mit Interviews von Betreibern anderer Blogs. Der Interviewpartner darf…

Inka Kording (Hrsg.): Louise Gottsched – „mit der Feder in der Hand“. Briefe aus den Jahren 1730-1762

Ich gebe zu: Ich habe vor, bei und nach der Lektüre dieses Buchs das eine oder andere Vorurteil revidieren müssen. Vorurteile sowohl gegenüber der Gottschedin, wie ich sie bei mir immer genannt habe, wie auch gegenüber ihrem Mann. Letzterer war für mich immer nur der Vertreter einer platten Aufklärung, der zwar die deutsche Schaubühne von…

Joseph Sheridan Le Fanu: Passage in the Secret History of an Irish Countess [Auszug aus der geheimen Geschichte einer irischen Gräfin]

(Noch mal was Kurzes von Sheridan Le Fanu.) Einmal mehr stammt die deutsche Übersetzung des Titels von mir. Ich habe für ‚Passage‘ bewusst ‚Auszug‘ genommen, um den wissenschaftlich-neutralen Touch widerzugeben, den das Original hat. Viel von seinem Horror nimmt dieser Text nämlich aus der Diskrepanz zwischen dem sachlichen und nüchternen Stil, in dem erzählt wird,…

Die Horen. Jahrgang 1795. Erstes Stück

Kann man eine Zeitschrift 218 Jahre nach ihrem Erscheinen noch so lesen, wie sie damals gelesen wurde? Wenn es eine für die literarische Entwicklung wegweisende Publikation war? So lesen, dass man in monatlichen Abschnitten liest und denkt, d.h., die Artikel auch ein bisschen aufeinander bezieht? Versucht, zu verdrängen, wie es weitergeht – mit der Geschichte,…

Nathaniel Hawthorne: Dr Heidegger’s Experiment

Bei Dr Heidegger’s Experiment von 1837 handelt es sich um die wohl bekannteste Kurzgeschichte des US-amerikanischen Autors Nathaniel Hawthorne (1804-1864). Zwar ist sie mit Einschlägen aus dem Genre „Science Fiction“ versehen; es handelt sich dabei aber im Grossen und Ganzen um einen satirischen Text. Hawthorne ist vielleicht der erste Autor der Weltliteratur, der den heute…