Mit der Critik [sic!] der reinen Vernunft betritt Kant nicht nur für sein eigenes Denken Neuland, sondern für die Philosophie als Ganzes. Runde 10 Jahre hat er nichts Größeres mehr veröffentlicht, sondern für sich versucht, den Rationalismus Leibniz-Wolff’scher, aber auch cartesischer Ausprägung zu vereinbaren mit dem Empirismus David Humes. In ersterem war Kant in Königsberg…
Schlagwort: Empirismus
Erkenntnis beruht auf Erfahrungen
Stephen Law: Philosophie. Abenteuer Denken
Philosophiebücher für Kinder oder Jugendliche gibt es einige (auch in Romanform wie „Sofies Welt“), zumeist fand ich das Angebot aber höchst dürftig und wenig geeignet (so war ich auch von Gaarders Buch wenig angetan). Gerade deshalb verdient das vorliegende eine kurze Erwähnung: Es scheint nämlich grosso modo überaus gelungen. Law stellt grundsätzliche philosophische Fragen: Nach…
Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Dritter Teil: Phänomenologie der Erkenntnis
Zwischen dem hier vorliegenden dritten Teil der Philosophie der symbolischen Formen und dem zweiten liegen 4 Jahre, der erste ist gar 6 Jahre früher erschienen (1929 – 1925 – 1923). Diese lange Entstehungszeit merkt man vor allem dem dritten Teil an – im Grossen und Ganzen zu dessen Vorteil. Allerdings könnte man sagen, dass die…
Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Erster Teil: Die Sprache
Im Vorwort Einleitung und Problemstellung gibt Cassirer das ursprüngliche Ziel seines hier vorliegenden Hauptwerks an: Er will den Unterschied bzw. die Gleichberechtigung der Natur- und der Geisteswissenschaften definieren – eine Diskussion, die damals in der Philosophie des Neukantianismus gerade en vogue war. (‚Ursprünglich‘ deshalb, weil Cassirer dann unterm Schreiben dieses Ziel etwas aus den Augen…
Paul Natorp: Allgemeine Psychologie nach kritischer Methode
Zusammen mit seinem Lehrer Hermann Cohen war Paul Natorp Oberhaupt der sog. Marburger Schule des Neukantianismus. Die Marburger Schule setzte bei Kant dort ein, wo dieser die Erkenntnis aus dem Dilemma von Empirismus vs. Rationalismus löst, indem er festhält, dass uns zwar die Dinge in der Erfahrung und nur in der Erfahrung gegeben sind, aber…
Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Zweiter Band: Gott bis Quietiv
Ironie einer Sortierung nach Alphabet: Wenn auf Goethe Gott folgt… Das Stichwort Gott gibt Mauther die Gelegenheit, sich als Atheist zu positionieren. Dass er dabei die Verwendung der Worthülse ‚Gott‘ vergleicht mit der von ‚Phlogiston‘, die auch noch verwendet worden sei, nachdem Lavoisier nachgewiesen hatte, dass es für eine Erklärung des Verbrennungsprozesses so eine Substanz…
Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Erster Band: A = A bis Goethes Weisheit
Wer in den 1920ern im deutschsprachigen Raum, bzw. dessen intellektuellen Welt, etwas gelten wollte, kam um eine Lektüre Mauthners nicht herum. Denn obwohl Mauthner nie ein eigentliches Philosophiestudium absolviert hat (diesbezüglich hat er einzig ein abgebrochenes Studium der Rechte vorzuweisen), galt er vielen als ernst zu nehmender Philosoph, dessen Thesen zudem noch eine gewisse Popularität…
Moses Mendelssohn: Ausgewählte Werke. Studienausgabe. Band I: Schriften zur Metaphysik und Ästhetik 1755-1771
Überschneidungen mit den Ästhetischen Schriften in Auswahl sind vorhanden, aber vernachlässigbar, auch deswegen, weil der Herausgeber dieser Auswahl, Christoph Schulte, in seinen einleitenden Bemerkungen jeweils leicht andere Akzente von Mendelssohns Schriften herausstreicht, als Otto F. Best in den seinen. Die Berliner Aufklärung, zu der Mendelssohn gerechnet werden kann (er hat viele seiner Schriften bei Nicolai…
Georg Forster: Werke in vier Bänden. Zweiter Band: Kleine Schriften zur Naturgeschichte, Länder- und Völkerkunde. Ansichten vom Niederrhein
Herausgegeben von Gerhard Steiner. Leipzig: Insel, o.J. [1971]. Nach seiner Rückkehr von der Weltreise mit Cook und der Publikation seiner Reise um die Welt ist Georg Forster ein bekannter Mann. Er wird Mitglied der Royal Society unter Banks, sowie von anderern wissenschaftlichen Gesellschaften in Europa. In Deutschland kennt er praktisch alle Leute, die zählen: Wieland…
David Hume: Dialoge über natürliche Religion [Dialogues concerning Natural Religion]
Die Dialogform ist eine altehrwürdige Form in der Philosophie. Schon Platon verwendete sie, und – um für einmal nicht nur eurozentrisch zu bleiben – auch die Lehren des Konfuzius wurden in Dialogen überliefert. Beim frühen Platon diente der Dialog dazu, die Aporien seiner Fragestellungen herauszustellen – auf die Frage „Was ist Tugend?“ wusste zum Schluss…