Daniel C. Dennett: Von den Bakterien zu Bach – und zurück

Dennetts neuestes Buch ist eine Art Zusammenfassung (mit Neuerungen) seiner bisherigen Forschungen zum Thema Bewusstsein. Und ich kenne niemanden unter den heutigen Philosophen, der eine solche Analyse besser, eindringlicher formulieren könnte, der ähnlich geistreich und kreativ an dieses Problem herangeht bzw. mehr zu seiner Lösung beiträgt. Der Autor geht auch hier von einem naturalistischen Paradigma…

Richard Dawkins: Forscher aus Leidenschaft

Dieses Buch gibt einen Überblick über das „literarische“ Schaffen von Richard Dawkins: Es finden sich hier Aufsätze zur Wissenschaftstheorie, Philosophiekritik, natürlich zu Evolution und Darwinismus, Gesellschaftskritisches (wobei Dawkins nicht müde wird, die Religion – zu Recht – als eines der verderblichsten Systeme der Menschheit anzuprangern), aber auch Satirisches (von der Qualität der an P. G….

E. O. Wilson: Die soziale Eroberung der Erde

Wilson kann als einer der Gründerväter der Soziobiologie gelten. Und ihm ist ein recht seltenes Kunststück (gemeinsam mit Bert Hölldobler) gelungen – nämlich ein entomologisches Fachbuch über Ameisen (The Ants) zu einem Bestseller zu machen. Der Bezug zu den kleinen, staatenbildenden Tierchen fehlt auch in diesem Buch nicht: Gehören doch die Ameisen zu den wenigen…

Christian Göldenboog: Das Loch im Walfisch

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Bücher von Wissenschaftsjournalisten in Zukunft zu vermeiden: Die Erfahrungen in letzter Zeit waren mehr als durchwachsen (beispielsweise hier und hier nachzulesen). Diesmal aber hat es sich gelohnt, ein wirklich gelungenes, äußerst anregendes Buch. Dabei mutet die Struktur ein wenig verwirrend an: Neben fünf ausführlichen Interviews am Ende des Buches (mit…

Daniel C. Dennett: Den Bann brechen

Titel und Untertitel des Buches verraten das Programm: Dennett möchte die Religion von ihrem Nimbus des Unberührbaren befreien, er möchte sie als wissenschaftlich zu untersuchendes Phänomen ins Auge fassen, sie analysieren, ihre Auswirkungen prüfen und damit sowohl Genese als auch Zukunftsperspektiven offenlegen. In der Einleitung weist der Autor darauf hin, dass dies ein Buch für…

Neil Shubin: Der Fisch in uns

Ein „Wissenschaftsbuch des Jahres“ (wie immer solche Aus- bzw. Bezeichnungen zustande kommen): Im vorliegenden Fall ist Lob aber durchaus angebracht. Shubin betrachtet die Evolution aus zutiefst menschlicher Perspektive, er zeigt anhand des menschlichen Körpers, wie sich diese Entwicklung vollzogen und welche Umwege sie genommen hat, indem er auf unser Erbe aus Zeiten verweist, die von…

Richard Dawkins: Die Schöpfungslüge

Dawkins gehört im Bereich Biologie/Evolution zu den allerbesten Sachbuchautoren. Leider wird sein Name fast ausschließlich mit seinem Buch „Der Gotteswahn“ in Zusammenhang gebracht und werden seine anderen, äußerst lesenswerten Bücher weniger beachtet. Auch das vorliegende Buch verdient großes Lob: Dawkins versteht es, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, betrachtet Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln, seine Argumentation ist immer…

Rudolf Taschner: Die Mathematik des Daseins

Taschner ist ein mittlerweile recht bekannter Sachbuchautor – und das wirkt sich auch auf seine Produktion aus – nämlich in negativer Weise. Entgegen früherer Bücher, die oft anspruchsvoll und auch originell waren, liest sich dies hier wie ein – etwas öder – Aufguss diverser mathematischer Themen, die mehr oder weniger mit Spieltheorie zu tun haben….

Heinz-Werner Kubitza: Der Jesuswahn. (Nebst Anmerkungen zum religiös motivierten Terrorismus)

Ich habe dieses Buch mit einiger Skepsis zur Hand genommen: Bei von Renegaten geschriebenen Büchern besteht immer die Gefahr einer Art von persönlicher Abrechnung, die dann dem Thema nicht gerecht wird und zu einer wenig unterhaltenden Polemik verkommt. Dem ist aber hier nicht so, wobei: Ganz ohne Polemik (zumindest Ironie) lassen sich religiöse Dinge nur…

Richard Dawkins: Das egoistische Gen

Es handelt sich bei dem vorliegenden Buch um die Jubiläumsausgabe zum 30. Jahrestag seiner Erscheinung 2006 (die zweite Auflage von 1994). Dies ist deshalb von Bedeutung, weil diese Ausgabe (wenn man den Kleindruck der hinzugefügten Fußnoten berücksichtigt und auch die beiden neuen, rund 100 Seiten umfassenden Kapitel) fast den doppelten Umfang der Erstausgabe ausmacht. Dawkins…