Popper nannte Peirce irgendwo und -wann einmal den besten amerikanischen Philosophen (und meinte mit ‚amerikanisch‘, wie praktisch alle Europäer und alle ‚native speaker‘ des Englischen, ‚US-amerikanisch‘). Und auch wenn seither weitere US-amerikanische Philosoph:innen eigenen Ruhm gefunden haben, tendiere ich dazu, Pierce diesen Titel auch heute noch zuzugestehen. Dabei war Peirce, wie er selber zugab, ein…
Schlagwort: Wissenschaftstheorie
Voraussetzungen, Methoden und Ziele der Wissenschaft
Blaise Pascal: Pensées [Gedanken]
Ich habe Pascals Pensées (Gedanken) in der Reihenfolge gelesen, die den einzelnen Aphorismen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von Léon Brunschvicq gegeben wurde. Ursprünglich handelte es sich bei den Pensées um eine erst locker in einer Art von Faszikeln gegliederter Ideen-Sammlung für eine von Pascal geplante apologetische Schrift. Sein früher Tod hinderte…
Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes
Zusammen mit Otto Weininger bildet Oswald Spengler die Speerspitze jener rechtskonservativen und antidemokratischen Bewegung, die im deutschen Sprachraum in den ersten rund 30 Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden und als ‚Wissenschaft‘ oder ‚Philosophie‘ zu Weltruhm gelangt sind. Ob es die beiden inhärente Skepsis gegenüber den Entwicklungen der Gegenwart war, die beide – Pessimisten, die sie…
William James: Der Pragmatismus
William James ist der Sohn des swedenborgianischen Priesters (so etwas gab es damals in den USA) Henry James sr. Dieser war nicht nur Swedenborgianer sondern auch mit Ralph Waldo Emerson befreundet, sodass William James dessen Philosophie des Transzendentalismus gut kannte. Die Spuren sowohl von Swedenborg wie von Emersons Philosophie in William James’ Pragmatismus zu finden,…
Stanisław Lem: Summa technologiae
Technologie ist das wichtige Wort dieses theoretischen Werks des polnischen Schriftstellers Stanisław Lem. Er legt hohen Wert darauf, dass dieses Buch nicht Science Fiction sein soll – nicht einmal in dem Sinn, dass hier mit großer Phantasie mögliche technische Entwicklungen geträumt werden. Im Gegenteil: Was Lem will, ist eine Interpolation der gegenwärtigen Technik in die…
Aristoteles: Sophistische Widerlegungen [Des Organon sechster Teil]
Im Grunde genommen stellt dieser sechste und letzte Teil des Organon von Aristoteles eine Art Anhang dar zum fünften, der Topik. Vielleicht handelte es sich ursprünglich sogar um einen einzigen Text, vielleicht sind die Sophistischen Widerlegungen auch erst nachträglich entstanden, vielleicht gar auf Anfrage der Schüler, die mehr darüber wissen wollten, wie man Opponenten widerlegen…
Aristoteles: Topik [Des Organon fünfter Teil]
Wären die Herausgeber / Bearbeiter / Übersetzer der Topik des Aristoteles konsequenter in ihrer Titelgebung gewesen, müsste der vorliegende Text eigentlich als ‚Topik oder die Lehre vom Ort‘ in den Werken des Stagiriten geführt werden. Im Griechischen trägt dieses Werk den Titel Τόποι, Orte. Ursprünglich meint der Begriff ‚τόπος‘ tatsächlich einen Ort im physisch-geografischen Sinn….
Aristoteles: Lehre vom Beweis (Des Organon vierter Teil) oder Zweite Analytik
Die Lehre vom Beweis wurde seinerzeit als vierter Band in die Sammlung logischer Schriften eingefügt, die heute als das Organon des Aristoteles bekannt ist. Dass diese Schriften von einander unabhängig entstanden sind, zeigt sich auch in diesem Text. Vieles von dem, was in der Lehre vom Schluss, dem dritten Buch des Organon gesagt wurde, wird…
Aristoteles: Lehre vom Schluss (Des Organon dritter Teil) oder Erste Analytik
Mit seiner Lehre vom [logischen] Schluss, der Analytica priora, hat Aristoteles die Logik als Methodik überhaupt erst ins wissenschaftliche und philosophische Denken eingeführt. Allerdings ist er noch weit entfernt vom puren Spiel der Schlussarten, den die Scholastiker daraus gemacht haben – hier finden wir noch keine BARBARA, keinen CELARENT und wie die Kollegen später alle…
Volker Gerhardt / Matthias Weber / Maja Schepelmann (Hrsg.): Immanuel Kant 1724-2024. Ein europäischer Denker
Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich, könnte man sagen, um eine Festschrift zu Immanuel Kants 300. Geburtstag, der 2024 gefeiert werden kann. Das Buch ist also im Grunde genommen zu früh erschienen; das war aber, so die Herausgeberschaft, Absicht. Man wollte eine Diskussion um die in diesem Buch vertretenen Thesen entfachen, die dann 2024…