Scheerbarts Roman Die große Revolution unter ‚Science Fiction‘ abzulegen ist möglich, aber nicht selbstverständlich. In vielerlei Hinsicht entzieht sich der Mondroman dieser Einteilung – ebenso, übrigens, wie der später entstandene Asteroidenroman Lesabéndio. Für Hardcore SF-Fans sind beide Roman wohl sowieso keine Science Fiction, fehlt ihnen doch das für sie entscheidende Erkennungsmerkmal völlig: die Idee, dass…
Schlagwort: Lukian
L. von Samosata; ~120-180/200
Jeremy Adler: Goethe
Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…
Epiktet: Die Kunst, vernünftig zu leben (Handbüchlein der Moral)
Epiktet ist in gewissem Sinn der Vorzeige-Stoiker der antiken (römischen) Philosophie. Während der früher schreibende Cicero (den ich auch schon als Stoiker bezeichnet gefunden habe) eindeutig Eklektiker ist und sich denn auch völlig unstoisch in die Tagespolitik gemischt hat, der ebenfalls früher wirkende Seneca neben seiner Neigung zur Eklektik vor allem durch seine Verbindung mit…
Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart
Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…
Äsop: Fabeln
Ob es je einen Autor namens Äsop gegeben hat, wissen wir nicht. Historisch nachweisbar ist er nicht. Es gibt einen so genannten Äsop-Roman ( Buch des Philosophen Xanthos und seines Sklaven Aisopos), der eine fiktive Biografie eines Sklaven liefert, der sehr hässlich und zunächst stumm gewesen sei, von der Göttin Isis aber von der Stummheit…
Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen
Karl August Böttiger kam 1791 als Direktor des dortigen Gymnasiums nach Weimar. Geholt hatte ihn Johann Gottfried Herder. Dieser war nicht nur als Superindendent der Leiter Kirche des Herzogtums; er war auch in Personalunion als Ephorus zuständig für die Belange des herzoglichen Gymnasiums. Man war allgemein sehr stolz darauf, dass es gelungen war, Böttiger nach…
Jacob Burckhardt: Griechische Kulturgeschichte
Auch dieser Text gehört, wie die Weltgeschichtlichen Betrachtungen des gleichen Autors, zu jenen Schriften, die nach seinem Tod von seinem Neffen und Nachlassverwalter nach Jacob Oeri gefunden und – entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Toten – nicht vernichtet sondern postum publiziert wurden. Auch hier handelte es sich um die Vorlage zu Vorlesungen; allerdings hatte Jacob…
Jaap Mansfeld / Oliver Primavesi (Hrsg.): Die Vorsokratiker
In die Lücke, die der Verlag der Weidmannschen Buchhandlung aufgemacht hat, indem er Die Fragmente der Vorsokratiker von Hermann Diels und Walther Kranz seit den frühen 1950ern nicht mehr neu bearbeitet und so herausgegeben hat, sind unterdessen andere Verlage und andere Herausgeber vorgestoßen. Denn auch in der Altphilologie, der Textkritik und der Philosophie gibt es…
Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker
Hermann Diels ist mit diesem einen Buch berühmt geworden – jedenfalls unter den PhilosophInnen, PhilosophiehistorikerInnen und AltphilologInnen an den deutschsprachigen Universitäten. Sein Ruhm muss allerdings über Deutschland hinausgegangen sein; vor mir liegt ein Reprint der ersten Auflage dieses Werks von 1903, die von der Cambridge University Press so spät wie 2019 in ihrer Reihe Cambridge…
Lukian: Rhetorische Schriften
Eigentlich hatte ich die Sammlung Tusculum bereits im vergangenen Jahrhundert endgültig abgeschrieben. Zu viele Verlagswechsel hatte sie in kürzester Zeit hinter sich, nachdem der Heimeran-Verlag, ihre ursprüngliche Heimat, eingestellt wurde. Unnötige Änderungen im Design trugen das ihre dazu bei, mich in Bezug auf ihr Schicksal pessimistisch zu stimmen. Um so größer war meine Freude, als…