Joseph Maria Bochenski: Europäische Philosophie der Gegenwart

Ein mehr als zweifelhaftes Lesevergnügen. Nun kann man – mit Recht – fragen, warum ich die Philosophiegeschichte eines Dominikaners lese und ob damit dieses Missvergnügen nicht vorprogrammiert war? Ein Einwurf, der seine Berechtigung hat und auf den ich nur erwidern kann, dass ich Bochenskis Buch über die „zeitgenössischen Denkmethoden“ in recht guter Erinnerung hatte und…

Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts

herausgegeben von Christian Bermes und Ulrich Dierse. Hamburg: Felix Meiner, 2010. (= Archiv für Begriffsgeschichte, Sonderheft 6) Wie schon1) bei Sonderheft 11, Schlüsselbegriffe der Philosophie des 19. Jahrhunderts, stellen sich auch bei vorliegendem Sonderheft 6 dieselben Fragen: Was sind ‚Schlüsselbegriffe‘? Was ist ‚Philosophie‘? Was ist das ’20. Jahrhundert‘? Wie schon in Sonderheft 11 wird der…

Werner Schneiders: Deutsche Philosophie des 20. Jahrhunderts

Werner Schneiders ist ein emeritierter Philosophieprofessor (Uni Münster), der sich insbesondere mit der Philosophie der Aufklärung auseinandergesetzt hat und – u. a. – ein Lexikon dieser Aufklärung herausgegeben hat. In diesem Buch analysiert er die deutschsprachige Philosophie des 20. Jahrhundert, wobei er – berechtigterweise – bis auf Kant zurückgeht, um die Linien über den Deutschen…

Hans Heinz Holz: Dialektik. Problemgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Band V: Einheit und Widerspruch III. Die Ausbreitung der Dialektik

Dieser Band schliesst Hans Heinz Holz‘ monumentale Geschichte der Dialektik ab. Es fehlten bisher noch die Grossen der Dialektik: Hegel und Marx. Diese nehmen denn nun einen grossen Teil des letzten Bandes ein. Mit dem ausgereiften Werk Hegels – also mit dem Dreischritt von Phänomenologie des Geistes, Wissenschaft der Logik und Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften…

Ulrich Schmid: Technologien der Seele

Schmid analysiert den – vor allem seit der Krimannexion – neuen Traum vom russischen Imperium anhand der künstlerischen Aktivitäten in den unterschiedlichsten Medien (bis hin zum Computerspiel) und zeigt die sich mehr und mehr verstärkenden Versuche einer Gleichschaltung der öffentlichen Meinung. Und Putin trifft in diesem seinem Großmachtstreben offenbar den Nerv des russischen Bürgers, der…

Tilmann Lahme: Die Manns. Geschichte einer Familie

Sandhofer hat – was so oft nicht der Fall zu sein pflegt, eine „absolute Leseempfehlung“ ausgesprochen, eine Empfehlung, die ich mir zu Herzen genommen habe. Und ich schließe mich seinem Urteil an: Sehr gut lesbar, dazu anregend, sich mit den einzelnen Mitgliedern der Familie intensiver auseinanderzusetzen und mit äußerst gediegenem Hintergrundwissen geschrieben. Und es ist…

Ernst Topitsch: Überprüfbarkeit und Beliebigkeit. Herausgegeben von Karl Acham

Dieses Buch ist eine Mogelpackung: Denn die Texte von Topitsch „Überprüfbarkeit und Beliebigkeit“ und „Ein Blick zurück auf die geistige ‚Welt von gestern’“ umfassen gerade mal 40 Seiten. Auf den restlichen über 100 Seiten präsentiert ein Karl Acham eine „Einführung in Leben und Werk von Ernst Topitsch“ bzw. einen Nachruf. Nicht dass diese Texte von…

G. Scherers „Problem des Todes in der Philosophie“

Das vorliegende Buch Scherers gehört zu den bekanntesten Versuchen, eine Monographie des Todes zu schreiben. Das Problem dieser „Gattung“ liegt (für mich) darin, dass es zumeist Existentialisten bzw. Metaphysiker sind, die sich des Themas annehmen (ein über wissenschaftsmethodologische Aspekte Forschender wird dazu – aus der Sicht seines Fachgebietes – nur wenig beizusteuern haben) und ich…

R. Neck (Hrsg.): Was bleibt vom Positivismusstreit?

Ein Sammelband, der an den Positivismusstreit zwischen Kritischen Rationalisten und Kritischer Theorie erinnert, dessen Beginn bei Erscheinen des Buches (2008) bereits 47 Jahre zurücklag. Aber diese Auseinandersetzung hat etwas Beispielhaftes, das bis in unsere Tage seine Relevanz bewahrt hat: Hier die wissenschaftlich-rationale Analyse – dort umfassende, oft visionäre Gesellschaftsprogrammatik verbunden mit einer Technikfeindlichkeit, die bis…

Hans Albert – Karl Popper: Briefwechsel. (Hrsg.: Morgenstern, Zimmer)

Ein Briefwechsel, der gleichzeitig Philosophiegeschichte ist und die Entwicklung des Kritischen Rationalismus – vor allem im deutschsprachigen Gebiet – beleuchtet. Häufig lässt sich aus solchen Büchern die Entwicklung der Philosophie, das Verhältnis der Philosophen zueinander sehr viel besser nachvollziehen als aus einschlägigen Darstellungen. Wobei dieser Briefwechsel eine Auswahl darstellt, in der persönliche Stellungnahmen der Beteiligten…