Gleich im ersten Abschnitt des ersten Kapitels dieses Romans treffen wir auf Sherlock Holmes, wie er ein Fläschchen mit einer durchsichtigen Substanz und eine Spritze hervorsucht – nicht, weil er irgendwelche wissenschaftlichen oder kriminalistischen Untersuchungen unternehmen will: Im Fläschchen befindet sich, wie er dem ebenfalls anwesenden Watson auf dessen Nachfrage mitteilt, ein 7%-Lösung Kokain. Er…
Schlagwort: englische Literatur
Literatur aus Großbritannien und Irland
Robert Louis Stevenson: An Inland Voyage [Eine Binnenlandfahrt durch Belgien und Frankreich auch: Das Licht der Flüsse. Eine Sommererzählung]
Dass wir im deutschen Sprachraum den Romancier Stevenson kaum, und den Reiseschriftsteller praktisch gar nicht kennen, während gerade der Reiseschriftsteller Stevenson in seiner Heimat nach wie vor gelesen wird, habe ich vor kurzem erst hier festgehalten. Tatsächlich hat der Schotte seine schriftstellerische Karriere sogar mit einem Reisebericht begonnen – dem nun hier vorzustellenden An Inland…
John Brunner: The Shockwave Rider
scheichsbeutel hat vor rund 4½ Jahren dieses Buch schon einmal vorgestellt. Er nannte es damals ein kluges Buch, das den utopischen bzw. dystopischen Platitüden geschickt entgeht. Beeindruckend die Weitsicht des Autors, der sehr viele Fragen, die erst in unserer Zeit aktuell wurden, voraussieht. Die Transparenz von Personen, die ihre Daten in ein Netz einspeisen und…
Robert Louis Stevenson: Travels with a Donkey in the Cévennes [Reise mit einem / dem Esel durch die C.]
Wir kennen im deutschen Sprachraum den Schriftsteller Robert Louis Stevenson kaum, wage ich zuu behaupten. Ja, sicher – die Schatzinsel kennen wir alle und wahrscheinlich auch noch Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Aber, nichts für Ungut: Damit kennen wir nur den kleinsten und auch noch einen eher schwachen Teil seines Werks. Sein ganz großer Roman,…
H. G. Wells: The War of the Worlds [Der Krieg der Welten]
Wie eigentlich alle, die zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Science Fiction (oder ‚Scientific Novels‘, ‚Utopische Romane‘ und wie immer man sie klassifizierte – wenn überhaupt) über den Mars schrieben, ist auch H. G. Wells natürlich nicht unbeeinflusst geblieben von der vermeintlichen Entdeckung künstlicher Kanäle auf der Marsoberfläche durch den italienischen Astronomen…
H. G. Wells: The Invisible Man [Der Unsichtbare]
Das Buch trägt den Untertitel A Grotesque Romance. Später würde H. G. Wells seine vier ersten Romane (Die Zeitmaschine und Die Insel des Dr. Moreau, die vor dem Dritten, dem hier zu besprechenden Unsichtbaren, erschienen waren, Der Krieg der Welten, der im Folgejahr erscheinen sollte) als Scientific Romances bezeichnen. (Was Well’s damaliger Begriff war für…
Edward Young: Night Thoughts [Nachtgedanken]
Formal betrachtet, handelt es sich bei Edward Youngs Nachtgedanken um ein Langgedicht in Blankversen; inhaltlich gesehen, haben wir ein Lehrgedicht vor uns. Denn Edward Young will hier lehren, belehren – über Gott und die Welt, im wahrsten Sinn des Wortes. Anders als sein Kollege Lukrez kleidet er seine Belehrung allerdings in ein (zugegeben: dünnes) literarisches…
Arthur C. Clarke: 2001: A Space Odyssey
Arthur C. Clarke galt, zusammen mit Robert A. Heinlein und Isaac Asimov, als einer der Big Three of Hard-SF – will sagen, einer der großen Drei der ‚harten‘ Science Fiction. Unter Hard-SF wiederum versteht man jene Texte, die auf eine Darstellung technischer oder wissenschaftlicher Entwicklungen fokussieren und weniger auf das Menschliche oder Psychologische, wie es…
H. G. Wells: The Island of Doctor Moreau
Vor etwas mehr als drei Jahren hat mein Kollege scheichsbeutel das Buch hier schon einmal vorgestellt und ist dabei auch auf das (heute – hoffentlich – immer seltsamer wirkende) Bild des Tiers als einer Art Verkörperung des Bösen (im Menschen?) eingegangen, ebenso auf Wells‘ Rassismus und seinen Sozialdarwinismus, der Darwins Evolutionstheorie auf den Kampf aller…
H. G. Wells: The Time Machine [Die Zeitmaschine]
Als dieser Roman von H. G. Wells 1895 erschien, war sein anonymer zeitreisender Protagonist ja nicht mehr der erste seiner Art. Schon vor Wells hatten Edward Bellamy, Louis-Sébastien Mercier oder William Morris Leute in die Zukunft reisen lassen. Auch Mark Twains Connecticut Yankee reiste in der Zeit – er allerdings rückwärts aus dem 19. Jahrhundert…