Herders letzte Jahre waren seine glücklichsten nicht. Er hatte ja schon immer die Begabung, sich unglücklich und missverstanden zu fühlen. Bei jedem Versuch, dem zu entkommen, redete er sich schon bald ein, vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. Unglücklich als reisender Hofprediger rettete er sich nach Bückeburg. Vom schlechten Verhältnis zu seinem Landesherren…
Schlagwort: Der Teutsche Merkur
Zeitschrift von C. M. Wieland
Johann Gottfried Herder: Briefe. Siebenter Band. Januar 1793-Dezember 1798
Band 7 von Herders Briefen umfasst für einmal Tag-genau die Jahre 1793 bis 1798, weshalb wir denn dieses Aperçu zu Band 7 auch Tag-genau am 1. Januar 2025 platziert haben. Was Herder vor 232 Jahren, am 1. Januar 1793, gemacht hat, erfahren wir aus den vorliegenden Briefen zwar nicht (der erste stammt vom 3. Januar…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Vierter Band. Oktober 1776-August 1783
Weimar. Das bedeutet erst einmal: endlich weg von Bückeburg. Hier nun, in Weimar, würde Herder, von ein paar Reisen abgesehen, aber den Rest seines Lebens verbringen. Ob er es, als er umzog, schon so geplant hatte? Seine Briefe (und hier bitte ich, immer hinzu zu denken: seine erhaltenen Briefe) äußern sich nicht dazu. Zwar gab…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Dritter Band. Mai 1773-September 1776
Immer noch Bückeburg. Herders Situation wird je länger desto unerträglicher. Zwar hat er zwischen Band 2 und 3 der Briefausgabe in Darmstadt seine Caroline geheiratet und sie wohnt unterdessen bei ihm. Damit fallen zumindest die Ängstlichkeit weg, das Warten auf Briefe, die vielleicht verloren gegangen sind, vielleicht aber auch nie abgeschickt wurden. Auch kommen im…
Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 3: »Der Dekan des deutschen Parnasses«, 1800-1813
Wie ich auf diese Publikation aufmerksam wurde, welches die Intentionen von dessen Autor waren, warum dieser davon als von einer Mischung von Biografie und Tagebuch spricht, weshalb ich die drei Bände, aus denen sie besteht, einzeln vorstelle – das alles habe ich bei der Vorstellung des ersten Teils bereits erklärt. Ich füge hier noch um…
Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 2: »Der berühmteste Mann in Teutschland«, 1784-1799
Wie ich auf diese Publikation aufmerksam wurde, welches die Intentionen von dessen Autor waren, warum dieser davon als von einer Mischung von Biografie und Tagebuch spricht, weshalb ich die drei Bände, aus denen sie besteht, einzeln vorstelle – das alles habe ich bei der Vorstellung des ersten Teils bereits erklärt. Ich füge hier noch um…
Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 1: »Vom Seraph zum Sittenverderber«, 1733-1783
Auf diese Publikation hat mich kürzlich Metteur en lumière in seinem Kommentar zur Wieland-Biografie von Jan Philipp Reemtsma hingewiesen. Eines der Antiquariate meines Vertrauens hatte sie sogar im Angebot, also fix bestellt. Sie wurde auch sehr rasch geliefert. Und da ich schon seit langem keine Bücher mehr auf Vorrat kaufe (wie die Bücher-Hortenden zu sagen…
Christine de Pizan: Das Buch von der Stadt der Frauen [Le Livre de la Cité des Dames]
Christines Vater, Tommaso da Pizzano, muss ein für damalige Verhältnisse sehr liberaler Mann gewesen sein. Er förderte die Neugier seiner einzigen Tochter und ihren Wissenstrieb, ließ sie seine Bibliothek benutzen und unterrichtete sie wohl auch zusammen mit ihren Brüdern. Ihre Mutter war da bedeutend konservativer, wie sich aus einer Bemerkung schließen lässt, die im Buch…
Johann Wolfgang Goethe: Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Stil
Goethe hat diesen seinen kurzen Aufsatz in der Februar-Nummer 1789 des Teutschen Merkur veröffentlicht. Im Jahr zuvor war er aus Italien zurückgekehrt, nun hatte er sich auf eine Reise ganz anderer Art begeben – auf die hin zu jenem Phänomen der deutschen Kulturgeschichte, das man ab dem 19. Jahrhundert die Deutsche Klassik zu nennen pflegte….
Jan Philipp Reemtsma: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur
In Besprechungen der vorliegenden Biografie Wielands habe ich im Internet auch schon Dinge gelesen wie „Wieland kennt heute niemand mehr.“ Das wäre, wörtlich genommen, natürlich Unsinn. Allein die Tatsache, dass hier einer (nämlich Jan Philipp Reemtsma) ein rund 700 Seiten starkes Buch über Christoph Martin Wieland verfasst hat (erschienen dieses Jahr, 2023, bei C. H….