Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim

Kann man heute die Geschichte des Fräuleins von Sternheim1) noch lesen? Sollte man sie eventuell sogar noch lesen? Bonaventura (der Nachtwächter und Blogger) verneint die erste Frage in seinem Blog-Eintrag zu diesem Roman kategorisch. Ich muss ihm Recht geben: Wenn man den Roman an Hand der heute gültigen Kriterien für qualitativ höher stehende Literatur beurteil,…

Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 3: »Der Dekan des deutschen Parnasses«, 1800-1813

Wie ich auf diese Publikation aufmerksam wurde, welches die Intentionen von dessen Autor waren, warum dieser davon als von einer Mischung von Biografie und Tagebuch spricht, weshalb ich die drei Bände, aus denen sie besteht, einzeln vorstelle – das alles habe ich bei der Vorstellung des ersten Teils bereits erklärt. Ich füge hier noch um…

Wilhelm Hauff: Das Wirtshaus im Spessart

Hauff starb kurz nach der Veröffentlichung des dritten Mährchen⸗Almanachs unerwartet mit 25 Jahren an einer Typhus-Erkrankung. Er gehört demnach nicht in den Kreis der Frühvollendeten, die in Erwartung eines nahen Todes ihre Werke verfassen. Dennoch oder gerade deswegen verlockt sein früher Tod zu Spekulationen darüber, wie er sich weiterentwickelt haben könnte. Allerdings hat Hauff in…

Wilhelm Hauff: Die Karawane

d.i. Mährchen⸗Almanach auf das Jahr 1826, für Söhne und Töchter gebildeter Stände. – Herausgegeben von Wilhelm Hauff. Erster Jahrgang. Stuttgart: Druck und Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung. Papier von der Papierfabrik Rauch in Heilbronn. 1826. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Karawane um den ersten der drei Mährchen⸗Almanache, die Hauff in seinem…

Washington Irving: Die Alhambra

Washington Irving gehört zu jenen Schriftstellern, die mich nie wirklich zu interessieren vermochten. Vor Jahrzehnten habe ich in einer Anthologie einmal Rip van Winkle gelesen. Die Kurzgeschichte hat mir nicht schlecht gefallen; allerdings verspürte ich auch nicht den Wunsch, mehr von diesem Autor zu lesen. Tatsächlich war mein Interesse an Washington Irvin so gering, dass…

William Beckford: Vathek

Beckford gehört wohl zu den bekanntesten der unbekannten Autoren, was phantastische Literatur betrifft. Er verdankt diesen seinen etwas seltsamen Ruhm einem einzige, etwas seltsamen Roman: Vathek. Was immer er sonst geschrieben hat (und es war so einiges – unter anderem hat er auch einige Märchen des Musäus ins Englische übersetzt), ist beim großen Publikum in…

Heinrich Heine: Elementargeister

Erschienen in Band III von Heines Salon. Heine kannte die Institution des ‘Salon’ – jenes Treffpunkts feiner Geister, in denen über Gott und die Welt diskutiert wurde. Sein Französisch war gut genug, um in Paris selber Salons besuchen und dort mitdiskutieren zu können – nicht gut genug allerdings, um Texte (auch Sachtexte) direkt auf Französisch…

Jean Paul: Vorschule der Ästhetik, nebst einigen Vorlesungen in Leipzig über die Parteien der Zeit / Kleine Nachschule zur ästhetischen Vorschule

Mit Jean Paul hat sich zum ersten Mal in der Geschichte der deutschen Literatur ein Vertreter der schreibenden Zunft selber in grossem Ausmass zu den Grundlagen seines Schreibens geäussert. Jean Pauls Vorschule ist, wie wir es uns von Jean Paul gewohnt sind, ein Mischmasch aus verschiedenen, oft disparat wirkenden Teilen. Da ist einerseits – und…

Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur III

Wieland hatte die Angewohnheit, als Herausgeber des Teutschen Merkur zu den Artikeln seiner Beiträger noch eigene Anmerkungen hinzuzufügen. Darin ergänzte oder korrigierte er die Ansichten seiner Leute, was wohl auch nicht immer einfach für diese war. Band III der von Reemtsma und andern zusammengestellten Schriften zur deutschen Sprache und Literatur fängt mit einem Kapitel solcher…