Erich Mühsam: Das seid Ihr Hunde wert!

„Träumer“ nannte Volker Weidermann in seinem gleichnamigen Buch (das wir hier vorgestellt haben) jene Handvoll Männer, allesamt Künstler und Anarchisten, die sich im Frühling 1919 an die Spitze des Freistaats Bayern stellten. „Träumer“, weil keiner von ihnen vorher irgendein politisches Amt inne gehabt hatte. „Träumer“, weil sie in Bayern das anarchistische Ideal einer Räterepublik verwirklichen…

Begleitband II.2 zu den Beneke-Tagebüchern: »Krieg und Frieden«

Anstatt sich für den Titel bei Tolstoi zu bedienen, hätte Frank Hatje, der Autor, seinen rund 500-seitigen Aufsatz auch »Geschichte der Koalitionskriege in Europa, mit besonderer Berücksichtigung Hamburgs, der Hanse, Bremens und Lübecks, sowie des Hamburger Advokaten Ferdinand Beneke« nennen können. Denn genau das ist es, was als Begleitband II.2 geliefert wird. Natürlich handelt auch…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. II/2: 1805-1807

1805: In der Schlacht von Austerlitz zeigt sich Napoléon einmal mehr unüberwindlich. Er ist in Wien einmarschiert und regelt nun auch die politisch-geografischen Verhältnisse in Norddeutschland neu. Das Kurfürstentum Hannover schlägt er Preußen zu – ohne den englischen König zu fragen, dem es eigentlich gehört. (Vielleicht eine kleine Rache dafür, dass er kurz vorher in…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. II/1: 1802-1804

Abteilung II der Beneke-Tagebücher schließt die Lücke zwischen den Jahren 1802 und 1811, die Verlag und Herausgeber aufgerissen haben, als sie 2016 beschlossen, nach der ersten Abteilung gleich die dritte zu veröffentlichen, weil damit der Jahrestag der Befreiung Hamburgs von Napoléon begangen werden konnte. Dass nun erst Abteilung II erscheint, hat für den Leser den…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/6: Beilagen 1815 und 1816

Obwohl Band III/6 zwei Jahre umfasst, ist er doch nur noch ungefähr halb so umfangreich wie die beiden Bände III/4 (1813) und III/5 (1814). In Benekes Leben ist der Alltag eines Hamburger Bürgers wieder eingekehrt. Zwar beunruhigte Napoléons Rückkehr von Elba auch die Hamburger nochmals. Beneke wurde wieder als Major im Stabe zur Bürgergarde einberufen…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/5: Beilagen 1814

III/5 fängt an mit Benekes Kassenbuch, das er vom 1. Juni 1814 bis zum 24. Februar 1816 führt, und in dem er fein säuberlich alle Einnahmen und Ausgaben seines Haushaltes notiert. Damit ist zugleich eines der Leitmotive des Jahres 1814 in Benekes Leben gegeben: Geld (bzw. eben dessen Mangel). Es mangelt Beneke einerseits privat daran,…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/4: Beilagen 1813

1813 und 1814 sind Ferdinand Benekes grosse Jahre – auch wenn er das damals wohl kaum so empfand. 1811 schien Frankreichs Hegemonie über Kontinentaleuropa noch übermächtig und für eine halbe Ewigkeit errichtet. 1812 hatte Moskau den Gegnern Napoléons gezeigt, dass dieser keineswegs der unüberwindliche Feldherr war, für den man ihn lange gehalten hatte. Auch wenn…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/2: 1814-1816

Obwohl er ebenso drei Jahre umfasst wie III/1, ist III/2 nur etwa halb so dick. Das liegt wohl daran, dass sich die politischen Ereignisse beruhigen. Zwar wird Hamburg erst einige Zeit nach dem Einmarsch der Verbündeten in Paris von den französischen Truppen verlassen, aber danach können die Hamburger, kann Beneke, wieder daran denken, sich in…