Matthias Perkams: Grundriss Philosophie in der Antike

Der Titel dieser Geschichte der antiken Philosophie verdient es, genau gelesen zu werden – Matthias Perkams hat nämlich darin seine ganz spezifische Vorgehensweise bereits definiert. In zweierlei Hinsicht will er sich von den bisherigen Geschichten zur Philosophie der Antike unterscheiden. Und da ist es eben wichtig, dass er genau nicht von einer „Geschichte der antiken…

Klaus Vieweg: Anfänge. Eine andere Geschichte der Philosophie

Als ich das Buch bestellte, habe ich im Vorfeld zu wenig genau recherchiert. Ich wusste zwar, dass Vieweg eine Hegel-Biografie geschrieben hatte (die mich nicht interessierte, weshalb ich sie nicht gelesen habe, noch zu lesen beabsichtige), aber auf den Gedanken, dass ein Hegel-Biograf wohl doch selber hartgesottener Hegelianer sein müsse, bin ich irgendwie nicht gekommen….

Heidrun Eicher / Matthias Perkams / Christian Schäfer (Hrsg.): Islamische Philosophie im Mittelalter. Ein Handbuch

Dieses Handbuch gliedert sich, grob gesagt, in zwei Teile. Da ist zunächst ein Allgemeiner Teil, das ist, wiederum grob gesagt, ein philosophiegeschichtlicher Abriss über die ganze Epoche. Dann folgen die Einzelnen Denker und Werke. Da die einzelnen Aufsätze von verschiedenen Leuten stammen, kann es zu inhaltlichen Überschneidungen kommen, aber das macht gar nichts. Ganz zu…

Jeremy Adler: Goethe

Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…

Baruch de Spinoza: Tractatus theologico-politicus

Trotz des in unseren heutigen Ohren pompös und ’schwierig‘ klingenden Titels ist der 1670 entstandene Tractatus theologico-politicus des niederländischen Philosophen Baruch de Spinoza leichter zugänglich als seine Ethica, ordine geometrico demonstrata, die sieben Jahre jünger ist und erst postum veröffentlicht wurde. (Der Tractatus theologico-politicus hatte ihm Ärger genug eingebracht.) Dass er einfacher ist, liegt vor…

Jean Bodin: La démonomanie des sorciers [Vom Außgelaßnen Wütigen Teuffelsheer]

Jean Bodin kennt man heute – wenn überhaupt – noch als den Staatstheoretiker des Absolutismus. Ein Gleichgewicht der Stände, so dass keiner ohne die andern konnte, und darüber der König als der legibus absolutus, der von den Gesetzen Losgelöste, der die Rolle eines Schiedsrichter übernehmen sollte, falls sich die Stände dann doch nicht einigen konnten….

Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, das heißt vermutlich, der Mensch schuf Gott nach dem seinigen. Dieser Satz fasst das wichtigste Argument von Ludwig Feuerbachs Das Wesen des Christentums sehr gut zusammen. Er stammt nur leider nicht von Feuerbach, sondern ist bereits zwischen 1773 und 1775 von Lichtenberg in einem seiner Sudelhefte niedergeschrieben worden…

Ramon Llull: Das Buch vom Heiden und den drei Weisen [Llibre del gentil e dels tres savis / Liber de gentili et tribus sapientibus]

Ramon Llull (auch Ramon Lull), latinisiert Raimundus Lullus (auch Raymundus Lullus), ist der wohl originellste Denker des christlichen Mittelalters. (Ich zögere, ihn der Scholastik zuzurechnen, denn er hat nie die theologische Ausbildung an einer Universität erhalten, die die Scholastiker auszeichnet, ja überhaupt eine Ausbildung zum Priester.) Schon seine Herkunft und sein Werdegang sind speziell. Aus…

Pierre Bayle: Historisches und kritisches Wörterbuch [Dictionnaire historique et critique]

Rationalismus? Skeptizismus? Oder doch Fideismus? Auch nach beinahe 700 Seiten Lektüre im Historischen und kritischen Wörterbuch von Pierre Bayle wüsste ich nicht, welches ‚System‘ ich dem Autor zuordnen sollte, wenn es denn nur ein einziges sein dürfte. Denn Bayle scheint gar fürchterlich zu schwanken. Dabei galt Bayle schon sehr rasch als früher Aufklärer. Vor allem…