Friedrich Gottlieb Klopstock: Die deutsche Gelehrtenrepublik, ihre Einrichtung, ihre Gesetze, Geschichte des letzten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar

Selbst das zeitgenössische Publikum konnte mit Klopstocks Gelehrtenrepublik wenig bis nichts anfangen. Es war vielleicht ja auch ein Fehler, dass Klopstock das Werk auf Subskription herausgab und diese Subskription auch selbst leitete. Der Erfolg der Subskription als solcher war riesig. Aber das erreichte Publikum war wohl dann doch zu durchmischt. Die meisten Subskribenten erwarteten wohl…

Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk. Band 1: »Vom Seraph zum Sittenverderber«, 1733-1783

Auf diese Publikation hat mich kürzlich Metteur en lumière in seinem Kommentar zur Wieland-Biografie von Jan Philipp Reemtsma hingewiesen. Eines der Antiquariate meines Vertrauens hatte sie sogar im Angebot, also fix bestellt. Sie wurde auch sehr rasch geliefert. Und da ich schon seit langem keine Bücher mehr auf Vorrat kaufe (wie die Bücher-Hortenden zu sagen…

Jan Philipp Reemtsma: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur

In Besprechungen der vorliegenden Biografie Wielands habe ich im Internet auch schon Dinge gelesen wie „Wieland kennt heute niemand mehr.“ Das wäre, wörtlich genommen, natürlich Unsinn. Allein die Tatsache, dass hier einer (nämlich Jan Philipp Reemtsma) ein rund 700 Seiten starkes Buch über Christoph Martin Wieland verfasst hat (erschienen dieses Jahr, 2023, bei C. H….

William Beckford: Träume, Gedankenspiele und Begebenheiten

William Thomas Beckford (1760-1844) war, wenn man das so sagen darf, von Beruf Sohn. Sein Vater gleichen Namens war ein bekannter englischer Politiker (u.a. zweifacher Lord Mayor von London). Nach dessen Tod 1770 erbte Beckford jr. ein riesiges Vermögen, das ihn zu einem der reichsten Männer des Königreichs (und damit der Welt) machte. Anders als…

Friedrich Glauser: Krock & Co.

Bei Krock & Co. handelt es sich um den fünften Kriminalroman mit Wachtmeister Studer als Ermittler, den Friedrich Glauser geschrieben hat. Es ist zugleich der letzte, den er vollenden konnte. Dass er auch der bei weitem kürzeste ist, hat allerdings nicht mit dieser Tatsache zu tun, sondern erklärt sich aus der Geschichte seiner Entstehung. Als…

Friedrich Glauser: «Jeder sucht sein Paradies …». Briefe, Berichte, Gespräche

Friedrich Glauser gehört zu den drei bedeutendsten Schweizer Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er steht hier in einer Reihe mit Charles Ferdinand Ramuz und Robert Walser. Doch während wir vom Westschweizer Ramuz doch schon einen Roman vorgestellt haben, sind die beiden Deutschschweizer bis anhin sträflich vernachlässigt worden. Gerade mal eine Art Biografie von…

Marie von Bunsen: Im Ruderboot durch Deutschland. Auf Flüssen und Kanälen in den Jahren 1905 bis 1915

Beinahe wäre sie kaiserliche Hofdame geworden (denn ihre Familie galt etwas in Preußen, am Hof!), dann aber starb Friedrich III. im so genannten ‚Dreikaiserjahr‘ nach nur 99 Tagen Regierungszeit und die Sache war erledigt. Ich glaube nicht, dass Marie von Bunsen dem entgangenen Posten allzu sehr nachtrauerte. Zu unabhängig scheint sie mir, zu sehr mit…

Briefe von und an Lessing 1776-1781

Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! – Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft, mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiss, was ich sage! – War es nicht Verstand, daß man ihn…

Christoph Martin Wieland (VIII. – u.a.: „Göttergespräche“, „Gespräche im Elysium“, „Alceste“, „Rosemunde“)

Während Band VII des Greno-Reprints inhaltlich recht einheitlich daher kam, ist Band VIII bedeutend disparater. Nach welchen Kriterien Wieland seine Werkausgabe zusammenstellte, weiss ich nicht; in den N° 24-26 liess er ziemlich Unterschiedliches aufeinander folgen. N° 24 (Vermischte Aufsätze) zeigt Wieland als Literaturkritiker und -theoretiker. Auch Ausflüge in die Philosohie und in so etwas wie…

Christoph Martin Wieland: Geschichte der Abderiten

Dank dieses Romans wurde der Begriff „Abderit“ zu einem Synonym von „Schildbürger“ oder „Lalenburger“. In fünf sog. „Büchern“ schildert Wieland die Geschichte der Abderiten, seit ihrer (fiktiv-mythischen) Abspaltung von Athen bis zur Auflösung des griechischen Stadt-Staates. Heutige Verlage würden dieses Werk Wielands als Pentalogie verkaufen, als Reihe oder Serie, denn die fünf Bücher zeichnet keineswegs…