Raimund Schulz: Die Antike und das Meer

Vorliegendes Buch (erschienen dieses Jahr, 2024) ist der legitime Nachfolger des mit Preisen überhäuften Titels Abenteurer der Ferne vom selben Autor. Allerdings glaube ich nicht, dass auch dieses Buch mit so vielen Preisen bedacht werden wird. Nicht, weil es schlechter wäre, sondern einfach, weil es seinem Vorgänger doch sehr ähnelt. Es geht hier abermals um…

Jacob Burckhardt: Griechische Kulturgeschichte

Auch dieser Text gehört, wie die Weltgeschichtlichen Betrachtungen des gleichen Autors, zu jenen Schriften, die nach seinem Tod von seinem Neffen und Nachlassverwalter nach Jacob Oeri gefunden und – entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Toten – nicht vernichtet sondern postum publiziert wurden. Auch hier handelte es sich um die Vorlage zu Vorlesungen; allerdings hatte Jacob…

Thomas Alexander Szlezák: Platon

Szlezák legt mit diesem umfangreichen Werk eine Art Summa seiner lebenslangen Beschäftigung mit Platon vor. Das Buch richtet sich explizit nicht nur an Kollegen und Kolleginnen vom Fach, sondern auch an gebildete[…] philosophisch allgemein interessierte[…] Leserinnen und Leser[…]. Diese doppelte Ausrichtung verschmilzt nicht immer problemlos miteinander; in manchen Fällen (v.a. im biografischen Teil) steht Allgemeinbildendes…

Lukrez: De rerum natura

Über nichts Geringeres als Über die Beschaffenheit der Welt will Lukrez in diesem sechsbändigen Lehrgedicht schreiben. Er folgt dabei dem Lehrer seiner Schule, Epikur, ziemlich genau. Jedenfalls kann man selbst bei den wenigen noch überlieferten Schriften Epikurs nachweisen, dass er den einen oder anderen Ausschnitt daraus übersetzt und in sein Lehrgedicht übernommen hat. De rerum…

Georg Heym: Das Werk

Wer weiß, welche Rolle der Dichter Heym heute inne haben würde. (…) Der frühe Tod hat dem Werk des Jungvollendeten seine letzte Prägung gegeben. So Monika A. Weißenberger am Schluss eines kurzen biografischen Abrisses zu Heym, der ans Ende der vorliegenden Werk-Ausgabe (im Jahr 2005 bei Zweitausendeins erschienen) gestellt wurde. Diese Aussagen, und die ganze…

Xenophon: Hellenika

Damit, dass er seinen Text anfangen lässt mit Danach, wenige Tage später […] (zitiert nach der Übersetzung von Gisela Strasburger) signalisiert Xenophon, dass er genau dort fortfährt, wo Thukydides, wohl durch seinen Tod, seine nachträglich Peloponnesischer Krieg genannte Schrift abgebrochen hatte – sieben Jahre vor dem Ende eben dieses Kriegs. Der lateinische Titel Hellenica (=…

Thukydides: Der peloponnesische Krieg

Politik mit den Augen des Thukydides Thomas Hobbes hat als einer der ersten überhaupt Thukydides in seine Muttersprache übersetzt (Lorenzo Valla übersetzte ihn ins Lateinische), und das darf nicht wundern, präsentiert uns doch der antike griechische Ex-General den Homo politicus und die Politik im Allgemeinen praktisch genau so, wie es viel später der Engländer tun…

Carl Wilhelm Weber: Perikles

Weber ist mit zahlreichen Publikationen zur Antike bekannt geworden: Und er wurde meist ein wenig despektierlich behandelt – als jemand, der da die alte Geschichte für den interessierten Laien aufbereitet (was denn auch tatsächlich der Fall ist). Das muss aber keineswegs Oberflächlichkeit bedeuten oder auch – wie auf dem Schutzumschlag vermerkt „ohne wissenschaftliche Ambitionen, wenn…

Claude Mossé: Der Prozeß des Sokrates

Claude Mossé ist eine mir bislang unbekannte, französische Althistorikerin, die sich in diesem Buch mit dem wohl berühmtesten Prozess der Geschichte auseinandersetzt. Und sie tut dies auf äußerst profunde und lesenswerte Weise, von den zahlreichen zu diesem Fall erschienenen Büchern gehört dieses hier zu den besten. Das liegt zum einen an der fachlichen Kompetenz der…