Jules Verne: L’île à hélice [Die Propellerinsel]

Von den Romanen Jules Vernes, die ich gelesen habe, ist nicht jeder, was ich „spannend“ nennen würde. Es hat aber noch jeder einen Punkt aufzuweisen, der ihn für meine Begriffe zumindest „faszinierend“ erscheinen lässt. (Zugegeben: Ich habe bei weitem nicht alle Romane dieses Vielschreibers gelesen, nicht einmal alle berühmten.) Auch finde ich Vernes Imagination in…

Jules Verne: Paris au xxᵉ siècle

Paris im 20. Jahrhundert – im Grunde genommen ist die Geschichte des Manuskripts selber viel spannender und interessanter als die Geschichte, die das Manuskript erzählt. Jules Verne schrieb diesen Roman nämlich schon 1860. Andere Quellen nennen 1863, aber mir will 1860 nur schon darum plausibler scheinen, weil Verne den Roman so genau 100 Jahre nach seiner…

G. K. Chesterton: The Man Who Was Thursday [Der Mann, der Donnerstag war]

Gilbert Keith Chesterton war über lange Jahre, was man einen ‚spirituellen Suchenden‘ nennen könnte, bis er dann mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben seine spirituelle Heimat gefunden hatte. Das bekannteste Beispiel für Chestertons Katholizismus ist wohl seine Figur des Father Brown. Brown ist ein katholischer Geistlicher, der in Kurzgeschichten jede Menge Kriminalfälle löst und nebenbei…

Arkadi & Boris Strugatzki: Picknick am Wegesrand

Während meines Studiums gab es eine Phase, in der ich – außer den für die Uni erforderlichen Büchern – eigentlich nur Science Fiction gelesen habe. Es war noch die Zeit, als das World Wide Web bestenfalls eine Idee in den Köpfen von ein paar Spinner:innen war, und auch unter meinen Kommiliton:innen kannte ich niemand, der…

Isabella Hermann: Science-Fiction zur Einführung

1979 gegründet, war der Junius Verlag ursprünglich das Organ einer marxistischen Kleinpartei in Deutschland, das die Welt aus trotzkistischer Sicht erklärte. Dazu diente offenbar auch die 1984 von einem anderen Verlag übernommene Reihe „zur Einführung“. Der Verlag (und mit ihm die Reihe) hat seither eine ideologische Öffnung erfahren, ist aber wohl immer noch auf der…

Stanisław Lem: Summa technologiae

Technologie ist das wichtige Wort dieses theoretischen Werks des polnischen Schriftstellers Stanisław Lem. Er legt hohen Wert darauf, dass dieses Buch nicht Science Fiction sein soll – nicht einmal in dem Sinn, dass hier mit großer Phantasie mögliche technische Entwicklungen geträumt werden. Im Gegenteil: Was Lem will, ist eine Interpolation der gegenwärtigen Technik in die…

Stanisław Lem: Lokaltermin

Ijon Tichy reitet wieder! Jedenfalls so ähnlich … Im Ernst: 25 Jahre nach den Sterntagebüchern von 1957 und 11 Jahre nach dem Futurologischen Kongreß von 1971 wird Lem 1982 seinen Weltraum-Münchhausen noch einmal als Helden eines Romans hervorholen. Es wird einer der letzten unter ‚Science Fiction‘ einzuordnen Romane Lems sein. Er soll lange daran gearbeitet…

H. G. Wells: The Time Machine [Die Zeitmaschine]

Als dieser Roman von H. G. Wells 1895 erschien, war sein anonymer zeitreisender Protagonist ja nicht mehr der erste seiner Art. Schon vor Wells hatten Edward Bellamy, Louis-Sébastien Mercier oder William Morris Leute in die Zukunft reisen lassen. Auch Mark Twains Connecticut Yankee reiste in der Zeit – er allerdings rückwärts aus dem 19. Jahrhundert…

Stanisław Lem: Phantastik und Futurologie II

Im zweiten Band von Phantastik und Futurologie versucht sich Lem zunächst an einer Art Typologie der Science Fiction, um schließlich deren futurologische Fähigkeiten zu bestimmen – will sagen: deren Potenzial, Zukunft vorher zu sagen oder gar zu gestalten. Er kommt dabei, so viel kann ich gleich vorweg nehmen, zu einem ziemlich vernichtenden Resultat. Die Typologie…

Alfred Gall: Stanisław Lem. Leben in der Zukunft

Außerhalb seiner Heimat Polen ist es wohl der deutsche Sprachraum, in dem der Science-Fiction-Autor Stanisław Lem am bekanntesten ist. Schon sehr früh gab es – zunächst in der DDR, später auch in der BRD (und oft dann sogar dort früher als im sozialistischen Bruderland Polens, weil der spätere Lem von der staatlichen Zensur zunehmend kritisch…