Indochina, Chile, Zypern, Osttimor – die Auflistung dieser Länder spricht Bände. Und überall hatte Kissinger seine (dreckigen) Finger drin, war darauf bedacht, seine persönlichen Eitelkeiten zu befriedigen, machte lukrative Geschäfte und all das auf Kosten von unzähligen Menschenleben. Hitchens hat damals (2001) mit dem Buch die Hoffnung verbunden, dass man Kissinger wegen all dieser Verbrechen…
Kategorie: Politik und Gesellschaft
Soziologisches, Politisches, Nationalökomomie etc.
+++ abgebrochen +++ Georg Cavallar: Islam, Aufklärung und Moderne
Wieder einmal ein Buch, das ich – einigermaßen verärgert – weggelegt habe. Diesmal aber schon nach wenigen Seiten und kurzem Querlesen. Der erste Eindruck: Pensionierter Gymnasiallehrer mit Toleranzattitüde verfasst einen längeren Leserbrief (ich musste schmunzeln, nachdem ich mich informiert hatte: Er ist noch nicht pensioniert). Da bemüht sich einer, „objektiv“ zu sein und der Religion…
Harry G. Frankfurt: Bullshit
Dieser kurze Text erschien auf Englisch 2005 (ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der den titelgebenden Begriff stante pede mit Donald Trump assoziiert) und versucht sich an einer genaueren Bestimmung dessen, was denn der Autor unter diesem Ausdruck versteht. Leider bleibt es bei diesem Definitionsversuch, über tiefergehende Gründe, die Bereitwilligkeit der Öffentlichkeit, Bullshit als einen…
Götz Aly: Europa gegen die Juden 1880 – 1945
Der Autor ist mit zahlreichen Publikationen über die NS-Zeit bzw. über das Judentum an sich an die Öffentlichkeit getreten. In diesem Buch untersucht er die Voraussetzungen, die in Europa schließlich zum Holocaust und der industriellen Ermordung der Juden führte. Dabei wird deutlich, dass der Antisemitismus im angegebenen Zeitraum in praktisch jedem europäischen Land virulent war….
Mark Forsyth: Eine kurze Geschichte der Trunkenheit
Eine Geschichte des Alkohols, der Entstehung, Auswirkungen, seiner Verwendung in religiösen Bereichen oder aber bloß zum Vergnügen der Betreffenden. Forsyth meint gegen Ende des Buches feststellen zu können, dass es eine offenbar dem Menschen innewohnende Eigenschaft gibt, sich das Leben mit diversen Drogen zu verschönern oder zu verkürzen, in jedem Fall aber sie auszuprobieren. Gegen…
Kurt Bauer (Hrsg.): Bauernleben
Erinnerungen vom Leben auf dem Lande, verfasst von Menschen, die zwischen 1900 und 1934 geboren wurden. Solche Bücher sind wichtig, weil sie von Dingen, Ereignissen erzählen, die ansonsten verloren gehen würden. (Heute scheint diese Gefahr geringer aufgrund der allgegenwärtigen Handys mit Fotofunktion und dem Mitteilungsbedürfnis der Milliarden Internetuser.) Allerdings wird auch die Problematik solcher Bücher…
Adam Rutherford: Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat
Der Buchtitel ließ mich nichts Gutes ahnen: Diese „Geschichten von allem und jedem“ sind meist recht unerquicklich, bestenfalls anekdotische Schullehrbücher. Aber dieses Buch hat durchgängig überrascht – klug, informativ, aktuell und strenger Wissenschaftlichkeit verpflichtet gibt es einen gelungenen Überblick über den derzeitigen Stand der Genetik, räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, was wissenschaftliche Forschung vermag…
Svante Pääbo: Die Neandertaler und wir
Das vorliegende Buch kann als eine Art Fortsetzung dieses Buches betrachtet werden: Schmitz/Thissen enden mit der durch Svante Pääbo durchgeführten mitochondrialen Genanalyse, die spezifische Unterschiede von Homo sapiens und Homo neandertalensis nachwies. Hier nun beschreibt Pääbo den Weg, der zu einer weitgehenden Aufschlüsselung der gesamten DNA des Neandertalers führte und dessen Verwandtschaftsverhältnis zu uns zu…
Steven Pinker: Aufklärung jetzt
Das Buch kann man als eine Art Fortsetzung von Pinkers Bestseller Gewalt betrachten, es verfolgt einen ähnlichen Ansatz und kommt ebenso wie dieses zum Schluss, dass die zahlreichen Weltuntergangsszenarien sich aus den zur Verfügung stehenden Daten nicht ableiten lassen. Pinker bricht eine Lanze für ein aufgeklärtes Leben, für Bildung, Fortschritt (ein unter Philosophen ganz und…
Nina Horaczek, Claudia Reiterer: H. C. Strache
H. C. Strache hat es vor einigen Wochen zu einer über Österreich hinaus reichenden Berühmtheit gebracht: Leicht illuminiert sah man einen proletenhaften Macho in vermeintlichen Verhandlungen mit einer russischen Oligarchennichte, der mit einer erfrischenden Selbstverständlichkeit über mögliche dubiose Geschäfte räsonierte und so das Bild eines Politikers präsentierte, wie es den Vorurteilen derer entspricht, die entweder…