Harris versucht sich in diesem Buch mit einer umfassenden Darstellung des anthropologischen Wissens seiner Zeit. „Seiner Zeit“: Das sind hier die 70er und 80er Jahre. Die englische Erstausgabe erschien 1977, die deutsche 1992, tatsächlich muss das Buch in späteren Auflagen stark überarbeitet worden sein, da Erkenntnisse und Ereignisse bis zum Jahr 1988 in das Buch…
Kategorie: Naturwissenschaft
Naturwissenschaft und Technik / Wissenschaftsgeschichtliches
Ulrich Kutschera: Tatsache Evolution
Kutschera ist mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Evolutionsbiologie in Erscheinung getreten. Das vorliegende Buch ist ein ausgezeichnetes Werk zu diesem Thema, es kann als Einführung in die Thematik gelesen werden, bietet aber auch zahlreiche Hintergrundinformationen (insbesondere biographische Details zu Darwin und Wallace, aber auch zu unbekannteren Forschern wie C. S. Merezhkowsky). Dabei ist ihm um…
Albert Einstein: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie
In seinem Vorwort zu diesem relativ schmalen Büchlein – sofern man 112 Seiten „schmal“ nennen will (und ja: ich konnte dem albernen Witz nicht widerstehen!) – Albert Einstein also schreibt im Vorwort zu diesem Text Folgendes: Das vorliegende Büchlein soll solchen eine möglichst exakte Einsicht in die Relativitätstheorie vermitteln, die sich vom allgemein wissenschaftlichen, philosophischen…
Plinius: Metallurgie • Kunstgeschichte • Mineralogie
Wenn ein Autor ein Buch beginnt mit einer Aufzählung der verschiedenen Kupferminen, rasch abgleitet in eine Beurteilung der Qualität des dort jeweils geförderten Metalls, diese Qualität ebenso rasch festmacht an der jeweiligen Verunreinigung, von hier auf Kupferlegierungen im Allgemeinen und dann auf Bronze im Speziellen wechselt, bei „Bronze“ deren verschiedene Verwendungsarten aufzählt, um schließlich bei…
Carlo Rovelli: Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint
Bücher über Kosmologie, Quantenphysik oder die Relativitätstheorie leben häufig von der Kreativität der Bilder, mit denen der Autor dem Leser verschiedene kontraintuitive Aspekte der Wirklichkeit nahebringen willl. Und gerade die von Rovelli ausführlich behandelt Quantenwelt bietet ein breites Panorama für solche Aspekte, diese Welt im Kleinen will so gar nicht dem vermeintlich gesunden Hausverstand genügen….
Ian Stewart: Die Berechnung des Kosmos
Dieses Buch kann – trotz sehr ähnlicher Thematik – als Gegenstück zu Tegmarks „Mathematischem Universum“ betrachtet werden. Wo Tegmark spekuliert, phantasiert, dort relativiert Stewart: Er macht deutlich, dass viele unserer vermeintlich gesicherten Wahrheiten in der Kosmologie einigermaßen fragwürdig sind. Und wenn ich Tegmarks phantastischen Weltenwürfen auch einiges abgewinnen konnte, so ist mir eigentlich die Herangehensweise…
Steve Brusatte: Aufstieg und Fall der Dinosaurier
Es ist schwierig, einigermaßen lesbare Literatur zum Thema Dinosaurier zu finden: Entweder sind es Kinder- oder Jugendbücher – oder aber reißerisch geschriebene Sachbücher, die dem Verkaufserfolg schon mal das eine oder andere Faktum opfern. Ganz ist auch das vorliegende Buch von solchen Verfehlungen nicht freizusprechen: Vor allem T. rex muss sich Epitheta wie „Schlächter“ oder…
Über substanzlose Dinge und immaterielle Wirklichkeiten
Bestimmte philosophische Dummheiten scheinen unausrottbar, wohl auch, weil ihre Ausrottung an den Grundfesten der Philosophie rütteln würde. Manche sind in einer Weise paradigmatisch, dass sie für mich zur Veranlassung werden, meinem Unmut über dergleichen pseudophilosophischem Geschwätz hier Ausdruck zu verleihen. Weil es eben beispielhafte Dummheit ist. Das erste Zitat stammt aus Pascal Boyer – Und…
Max Tegmark: Unser mathematisches Universum
Tegmark gehört mittlerweile zu den prominentesten Physikern auf diesem Planeten – und das verdankt er nicht unwesentlich seinen populärwissenschaftlichen Büchern, in denen er das tun kann, was ihm als Professor des MIT versagt bleibt: Spekulieren, Phantastisches ersinnen, sich in die Welt der SF begeben. Das ist in diesem Buch nicht anders (im Gegenteil, hier scheint…
Richard Wrangham: Die Zähmung des Menschen. Warum Gewalt uns friedlicher gemacht hat.
Was ist der Mensch, ein edler Rousseauscher Wilder, den erst die Zivilisation verdorben hat oder ein Hobbescher Wolf, der den anderen nach Möglichkeit übervorteilen, besiegen will und der erst durch eine Reihe von Regeln und Konventionen gezwungen werden kann, sich einigermaßen friedlich zu verhalten? Oder nichts von beiden? Dieser Frage geht im vorliegenden Buch Richard…