Gryphius nannte diese Komödie auf dem Titelblatt der Erstausgabe (sie stammt vermutlich aus dem Jahr 1663) ein Schertz-Spiel. Das ist im ganzen Stück so ziemlich das einzige Mal, dass ein Fremdwort durch ein deutsches Wort ersetzt wird; ansonsten handhaben es praktisch alle Figuren des Stücks umgekehrt: Wo immer es geht, ob es passt oder nicht,…
Kategorie: Drama
Theater – Lektüre, Aufführungen, Dramentheorie
Gotthold Ephraim Lessing: D. Faust
Lessings Bearbeitung des Faust-Themas ist (leider?) Fragment geblieben. Ein paar Szenen sind ausgearbeitet vorhanden – das meiste müssen wir aber Briefen Dritter entnehmen. Diese stimmen in den großen Zügen so ziemlich miteinander überein. Einer dieser Zeugen (ein gewisser v. Blankenburg – leider finde ich auf die Schnelle nicht heraus, wer gemeint sein könnte; von den…
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell
Rund um den Tell ranken sich so einige Anekdoten. Ich meine jetzt nicht den historischen Tell. So einer konnte bis heute nicht nachgewiesen werden – weder in der Innerschweiz, noch sonst wo. Selbst als Familienname ist er hierzulande ansonsten unbekannt. Der Meisterschütze, der von seinem Herrn gezwungen wird, seinem Kind ein Objekt vom Kopf zu…
Georg Trakl: Das dichterische Werk
Er war der Autor, der mir als erster vorzeigte, was deutschsprachige Lyrik sein konnte. Es sind seit meiner ersten Trakl-Lektüre viele Jahre ins Land gezogen, und natürlich sind unterdessen auf meiner Liste weitere großartige LyrikerInnen hinzugekommen. Aber noch immer gehört Georg Trakl zu jener Handvoll, die ich als Genre-definierend empfinde – zu den Besten seiner…
Georg Heym: Das Werk
Wer weiß, welche Rolle der Dichter Heym heute inne haben würde. (…) Der frühe Tod hat dem Werk des Jungvollendeten seine letzte Prägung gegeben. So Monika A. Weißenberger am Schluss eines kurzen biografischen Abrisses zu Heym, der ans Ende der vorliegenden Werk-Ausgabe (im Jahr 2005 bei Zweitausendeins erschienen) gestellt wurde. Diese Aussagen, und die ganze…
Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise
Nathan der Weise wieder zu lesen, bedeutet für mich so etwas, wie nach einer langen Reise wieder nach Hause zu kommen. Alles ist vertraut und doch immer ein bisschen anders, als man es noch in Erinnerung hatte. Ich gebe zu: Das ist natürlich das Merkmal jeden guten Texts – die Vertrautheit des Nathan aber rührt…
Walter Hasenclever: Gedichte / Dramen / Prosa
N° 8 in derselben Reihe, in der die gerade erst hier vorgestellte Auswahl aus den Werken Ernst Tollers erschienen ist. Datum: Januar 1964. Ebenfalls nur eine Auswahl-Ausgabe. Ähnlicher Aufbau auch wie die Toller-Ausgabe. Anders ist aber Folgendes: Zum einen wird hier ein verantwortlicher Herausgeber genannt, nämlich Kurt Pinthus. Zum andern ist es wohl diesem Herausgeber…
Ernst Toller: Prosa / Briefe / Dramen / Gedichte
Im Oktober 1961 erschien diese Auswahl aus den Texten Ernst Tollers beim Rowohlt-Verlag, ohne Ortsangabe. Sie war Teil einer Reihe namens Rowohlt Paperback, genauer gesagt deren N° 1 (was aber nur aus einer kleinen Nummer auf dem Buchrücken ersichtlich ist). Ein bisschen größer als der Standard der rororo-Taschenbücher, in etwa Oktav. Es zeichnet kein Herausgeber…
Bertolt Brecht: Herr Puntila und sein Knecht Matti
Entstanden im finnischen Exil Brechts, nach einer Vorlage der finnischen Dichterin Hella Wuoliijoli (bei der er sich 1941 aufhielt), Handlungsort ebenfalls Finnland, irgendwo in der Provinz. Uraufführung dann nach dem Krieg, 1948 in Zürich. Neben der finnischen Vorlage sind sicher auch Denis Diderots Fatalist Jacques und sein Herr in die Konzeption eingeflossen. Denn die Konstellation…
Johann Wolfgang Goethe: Faust. Der Tragödie zweiter Teil in fünf Akten
Mephistopheles – um dessentwillen ich mich ja dieses Mal an die ganze Wiederholungs-Lektüre von Goethes Faust gemacht habe – Mephistopheles also spielt im zweiten Teil des Faust-Dramas keine oder genauer eine, um das Mindeste zu sagen, recht zweideutige Rolle. Da vieles im zweiten Teil in der Antike oder mit der Antike spielt, kann das auch…