Wilhelm Brauneder: Karl May [»Director’s Cut«]

(Der im Titel von mir verwendete Begriff „Director’s Cut“ ist cum grano salis zu genießen. Zum einen, weil es sich hier ja nicht um einen Film, sondern um eine Rezension handelt, die ich auf Ersuchen der Redaktorin Jenny Florstedt für die Dezember-Nummer (4/22) der Zeitschrift Karl May & Co. schreiben durfte. Genauer gesagt – und…

Wilhelm Brauneder: Karl May. Dichter – Themen – Umfeld

Die nachfolgende Rezension habe ich auf Bitten der Redaktorin Jenny Florstedt für die Dezember-Ausgabe (4/22) der in Leipzig erscheinenden Zeitschrift Karl May & Co. geschrieben, wo er nun auf der vorletzten Seite zu finden ist. Was ich bei meiner Zusage nicht wusste, ist, dass Verlag wie Autor politisch ziemlich am rechten Rand des Spektrums angesiedelt…

William Beckford: Träume, Gedankenspiele und Begebenheiten

William Thomas Beckford (1760-1844) war, wenn man das so sagen darf, von Beruf Sohn. Sein Vater gleichen Namens war ein bekannter englischer Politiker (u.a. zweifacher Lord Mayor von London). Nach dessen Tod 1770 erbte Beckford jr. ein riesiges Vermögen, das ihn zu einem der reichsten Männer des Königreichs (und damit der Welt) machte. Anders als…

Ingeborg Bachmann / Max Frisch: »Wir haben es nicht gut gemacht.«

Gut editierte und gut kommentierte Ausgaben von Briefwechseln, pflege ich jeweils zu sagen, können eine Biografie ersetzen. Dass ich dabei in erster Linie an Gesamtausgaben von Briefen eines Autors / einer Autorin denke, versteht sich hoffentlich von selbst. Der Briefwechsel nur von zwei Briefpartnern kann zwar eine ähnliche Funktion erfüllen, ist aber problematischer, insbesondere, wenn…

Wieland Schnürch (Hrsg.): Karl May und München

Offen gesagt, habe ich Karl May nie wirklich mit München in Verbindung gebracht. Er war für mich ein Deutscher; manchmal präzisierte er es dahingehend, Sachse zu sein. (Weil ich natürlich, als ich mit 9 oder 10 Jahren zum ersten Mal mit Karl May in Berührung kam, den Unterschied zwischen Erzähl-Ich und Autoren-Ich noch nicht machen…

Patrick Leigh Fermor: Drei Briefe aus den Anden

Von Patrick Leigh Fermor haben wir hier schon vier Bücher vorgestellt – allesamt Reiseberichte. Vier Bücher, aber nur zwei Reisen, denn je zwei Bücher betreffen jeweils dieselbe Reise. Da ist zum einen der (Jahrzehnte später erstellte) Bericht über seine allererste Reise, die als 18-Jähriger begann und auf der er (meistens) zu Fuß von Hoek van…

Annie Ernaux: Mémoire de fille [Erinnerung eines Mädchens]

Mémoire de fille / Erinnerung eines Mädchens weist hier einen Doppelsinn auf. Zum einen sind es die Erinnerungen der beim Schreiben dieses Romans bereits über 70 Jahre alten Verfasserin an ihr zu Beginn noch nicht einmal 18-jähriges Ich, die wir hier finden. Zum anderen leuchten hier aber auch die Erinnerungen jener 18 bis 20 Jahre…

Jeremy Adler: Goethe

Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…

Netzpolitischer Abend zum Thema Metaverse und NFT

Nach langer Zeit war ich gestern wieder einmal in „offizieller“ Mission in Zürich. Dieses Mal ging es um einen Anlass, der den Titel trug, den ich auch meinem Aperçu hier gebe. Er fand im Debattierhaus (wie es sich selber auf seiner Homepage nennt) Karl der Grosse statt. Dieses steht immer noch am selben Platz in…

Robert Louis Stevenson: In the South Seas [In der Südsee]

Untertitel: Being an account of experiences and observations in the Marquesas, Paumotus and Gilbert Islands in the course of two cruises, on the yacht Casco (1888) and the schooner Equator (1889). Erstmals erschienen 1890, vor mir liegt eine Ausgabe der Folio Society von 2004, mit Illustrationen von Nick Hardcastle. Abgesehen von Stippvisiten in Australien und…