John Ruskin: The Stones of Venice [Die Steine von Venedig]

Wenn die offiziellen und teilweise auch die privaten Prunkgebäude Großbritanniens aus der Regierungszeit von Königin Victoria praktisch alle in diesem hässlichen neugotischen Stil erbaut worden sind, so sind in hohem Maß dieser Mann und dieses Buch dafür verantwortlich. Erschienen 1851-1853 in drei Bänden, wurde das Buch rasch zu einem großen Erfolg. Vielfach wurden nur spezifische…

Nicolas Chamfort: Maximes et pensées, caractères et anecdotes [Alle Gedanken, Reflexionen und Maximen]

Nietzsche, als er die Männer aussuchte, die Ida Overbeck, die Frau seines Freundes Overbeck in Basel, übersetzen sollte für das Buch Menschen des XVIII. Jahrhunderts, ließ im letzten Moment Chamfort ersetzen durch Beaumarchais. Dennoch ist Jean Dagen, der Herausgeber des vorliegenden Buchs, der Meinung, dass Chamfort in vieler Hinsicht Einfluss gehabt habe auf eben diesen…

Christine de Pizan: Das Buch von der Stadt der Frauen [Le Livre de la Cité des Dames]

Christines Vater, Tommaso da Pizzano, muss ein für damalige Verhältnisse sehr liberaler Mann gewesen sein. Er förderte die Neugier seiner einzigen Tochter und ihren Wissenstrieb, ließ sie seine Bibliothek benutzen und unterrichtete sie wohl auch zusammen mit ihren Brüdern. Ihre Mutter war da bedeutend konservativer, wie sich aus einer Bemerkung schließen lässt, die im Buch…

Robert Louis Stevenson: The Isle of Voices and Other Stories [Die Insel der Stimmen]

Nach dem Romancier und dem Reiseschriftsteller Stevenson darf in diesem Blog natürlich auch der Verfasser von Kurzgeschichten nicht fehlen. Was nun ‚noch‘ eine Kurzgeschichte und was ‚schon‘ ein Roman ist, darüber kann man natürlich streiten. Der Strand von Falesá wurde, auch von Stevenson selber, der den Text einer seiner diesbezüglichen Sammlungen beifügte, hier als Kurzgeschichte…

Äsop: Fabeln

Ob es je einen Autor namens Äsop gegeben hat, wissen wir nicht. Historisch nachweisbar ist er nicht. Es gibt einen so genannten Äsop-Roman ( Buch des Philosophen Xanthos und seines Sklaven Aisopos), der eine fiktive Biografie eines Sklaven liefert, der sehr hässlich und zunächst stumm gewesen sei, von der Göttin Isis aber von der Stummheit…

François Rabelais: La vie tres horrifique du grand Gargantua, pere de Pantagruel jadis composee par M. Alcofribas abstracteur de quinte essence. Livre plein de Pantagruelisme

Über die Reihenfolge, in der die vier oder fünf Romane aus dem Universum von Gargantua und Pantagruel zu lesen oder zu publizieren seien, wird immer wieder einmal gestritten. Da gibt es jene, die die Romane in der Reihenfolge lesen, die von der internen Chronologie des erzählten Universums vorgegeben ist. Dann liest man – wie ich…

John Bunyan: The Pilgrim’s Progress from This World, to That Which Is to Come [Eines Christen Reise Nach der Seeligen Ewigkeit]

John Bunyan (1628-1688) war von Haus aus ein einfacher Kesselflicker (wie schon sein Vater) und hatte gerade mal die minimale Schulbildung durchlaufen, die zu seiner Zeit ein einfacher Handwerker halt so durchlief. Nach einer Zeit als Soldat im englischen Bürgerkrieg kehrte er in seine Heimat und zu seinem Handwerk zurück. Dann aber erlebte er eine…

George MacDonald: Lilith

Ohne John Bunyan ist George MacDonald nicht zu denken. Dennoch findet man beim Stöbern nach MacDonald keine Hinweise auf den englischen Baptistenprediger des 17. Jahrhunderts oder sein einziges heute noch bekanntes Werk The Pilgrim’s Progress from This World to That Which Is to Come. In diesem Werk schildert Bunyan in einer gross angelegten Allegorie das…

Stanisław Lem: Sterntagebücher

Lem für Neu-Einsteiger… Tatsächlich würde ich, wenn mich jemand fragte, mit welchem Buch er oder sie in das riesige Universum der Lem’schen Schriften einsteigen solle, ohne zu zögern die Sterntagebücher des Ijon Tichy empfehlen. (Es hat mich nur bisher noch niemand gefragt.) Ich halte Lem nicht nur für den witzigsten Autor von Science Fiction, sondern…

Leonardo da Vinci: The Notebooks [Notizbücher] III

Im letzten Band der Auswahl aus Leonardo da Vincis Notizbüchern wird uns der Künstler und auch ein bisschen der Mensch da Vinci präsentiert. Die Vorstellung des Menschen erfolgt, indem wir – ganz am Ende – Entwürfe zu Briefen finden und andere persönliche Notizen. Es wird allerdings selten privat; eher ist es der Geschäftsmann Leonardo, der…