August Strindberg: Am offenen Meer [I havsbandet]

Während sich die ersten beiden Bücher, in denen Strindberg das Leben der Schären-Bewohner beschrieb, gut verkauften, war dies beim dritten und letzten ‚Schären-Roman‘ anders. Was nicht erstaunt, denn der Autor war – wenn man so sagen darf – ein anderer. Am offenen Meer erzählt, wie eines Tages ein relativ junger Mann, der Fischerei-Intendent, der die…

Stephen Crane: Das offene Boot und andere Erzählungen

Stephen Crane (1871-1900) ein literarischer Geheimtipp, wie es der Klappentext meiner Ausgabe will? Nun, wer ihn sucht, wird ihn in jenem Menschenhaufen finden, der das Cover des berühmten Beatles-Album Sgt. Pepper’s ziert. Ich für meinen Teil kannte ihn dennoch nicht. Die der Sammlung den Titel gebende Kurzgeschichte Das offene Boot hat aber eindeutig grosse literarische…

August Strindberg: Das Leben der Schärenleute [Skärkarlsliv]

Ursprünglich wollte Strindberg eine Fortsetzung zu den Hemsöern schreiben, einen weiteren Roman mit mehr oder weniger denselben Figuren. Selbst Carlsson sollte wieder auferstehen. Wollte … oder sollte … oder doch vielleicht ‚musste‘? Denn Strindberg tat sich schwer. Eigentlich hätte er lieber Dramen geschrieben, oder über die Situation der Frau. Nur: Solche Dinge verkauften sich schlecht,…

August Strindberg: Die Hemsöer [Hemsöborna]

Hemsö – die Geschichte Hemsö ist der Name einer fiktiven Insel in den Schären, jenem Gemengelage von Mini- und Mikro-Inseln vor der Küste Südschwedens. Die grösseren davon sind sogar bewohnt, so auch Hemsö. Allerdings gibt es nicht viele Bewohner: Da ist Frau Flod, die alte Besitzerin des Bauernhofs, ihr Sohn, zwei Knechte und zwei Mägde….

Giacomo Puccini: Madama Butterfly

Musikwissenschafter rechnen Puccinis Oper Madama Butterfly zum sog. ‚Verismus‘, der auch der Literaturwissenschaft bekannten italienischen Variante des Realismus oder Naturalismus. Der ‚Verismo‘ zeichnet sich durch exakte Beschreibung und Sozialkritik aus, was ja aus dem Naturalismus nicht unbekannt ist. Bei Madama Butterfly zeigt sich der ‚Verismo‘ schon im Libretto: Der US-amerikanische Marine-Offizier B. F. Pinkerton kauft…

Edmond & Jules de Goncourt: Manette Salomon

Gleich zu Beginn, in Kapitel 1, treffen wir die vier Protagonisten des Romans im Jardin des Plantes: Anatole, Coriolis, Garnotelle und Chassagnole. Noch sind sie junge Studenten der Malerei und Bildhauerei. Der Roman wird sie ein paar Jahre auf ihrer künstlerischen Laufbahn begleiten, und der Leser erlebt mit, wie der eine Karriere in den vorgegebenen…

Wilhelm Dilthey: Das Wesen der Philosophie

Husserl hat ihm Historizismus vorgeworfen, was Dilthey nicht auf sich sitzen lassen wollte. Obwohl als Schüler Trendelenburgs vor allem philosophiehistorisch geschult, ging es ihm doch um mehr. An der Wende zum 20. Jahrhundert hatte die Frage nach dem „Wesen“ der Philosophie neue Dringlichkeit erhalten. Die Systeme des deutschen Idealismus (Fichte, Schelling, Hegel) hatten ihre Faszination…

Greg Graffin: Anarchie und Evolution

So ganz klar ist mir auch nach Abschluss des Buches nicht, was mir Graffin da mitteilen wollte: Vielleicht wäre der englische Titel auch besser mit „anarchische Evolution“ übersetzt worden. Aber selbst dann ließe sich (zumindest aus diesem Buch) kaum die Bedeutung dieses Anarchischen für die Evolution festmachen. Graffin lehrt an einer Universität in Los Angeles…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 4. Band: Drittes Buch: Aufklärung – Große Revolution (12. bis 14. Abschnitt) / Viertes Buch: Die letzten hundert Jahre – Reaktion – Materialismus – Gottlose Mystik

Mehr Literatur- als Philosophiegeschichte: der vierte und abschliessende Band von Fritz Mauthners Geschichte des Atheismus. Als allererstes wendet sich der Autor gegen die Vertreter eines stinkenden Lichts (einer pervertierten Aufklärung). Die Dunkelmänner, die er meint, sind vorwiegend Vertreter der Romantik, die sich ebenso auf Voltaire oder Rousseau berufen, wie die Aufklärer selber. Aber auch Mendelssohn…

Émile Zola: Meine Reise nach Rom

Ende Oktober 1894 reist Émile Zola mit seiner Frau nach Rom, wo sie sich runde sechs Wochen aufhalten werden. Zola benutzt den Aufenthalt, um für seinen neuesten Roman zu recherchieren. (Es handelt sich um Rome. Dieser Roman gehört nicht zum Rougon-Macquart-Zyklus, sondern ist der Mittelteil einer Trilogie namens Trois villes und kaum bekannt. Hauptfigur des…