Arnold J. Toynbee: Der Gang der Weltgeschichte

Herodot nannte man den ‚Vater der Geschichte‘; Toynbee wird als der ‚letzte Universalhistoriker‘ betitelt. Beide verdanken ihren Ruf einem einzigen Werk. Wobei das von Toynbee ein bisschen größer geraten ist: A Study of History umfasst 12 Bände und erschien zwischen 1934 und 1961. So viel größer geraten in der Tat, dass schon zu Toynbees Lebzeiten…

Friedrich Glauser: «Jeder sucht sein Paradies …». Briefe, Berichte, Gespräche

Friedrich Glauser gehört zu den drei bedeutendsten Schweizer Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er steht hier in einer Reihe mit Charles Ferdinand Ramuz und Robert Walser. Doch während wir vom Westschweizer Ramuz doch schon einen Roman vorgestellt haben, sind die beiden Deutschschweizer bis anhin sträflich vernachlässigt worden. Gerade mal eine Art Biografie von…

Robert Musil: In Zeitungen und Zeitschriften I. Unselbständige Veröffentlichungen 1898-1922

Irgendjemand scheint dem Herausgeber dieser Gesamtausgabe gesteckt zu haben, dass Buchtitel wie In Zeitungen und Zeitschriften doch etwas gar Kindliches an sich haben. Nur so kann ich mir erklären, dass Band 9 den Titel ein wenig variiert; wohl, um ihn akzeptabler, ‚erwachsener‘ wirken zu lassen. Auf dem Schutzumschlag finden wir zwar noch immer In Zeitungen…

David Lindley: Die Unbestimmbarkeit der Welt

Lindley erzählt die Geschichte der Physik von etwa 1800 bis zur Etablierung der Quantenmechanik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist die Geschichte, in der der Laplace’sche Dämon einer allgemeinen Unbestimmtheit weichen musste, in der der Traum von einer bis in die kleinsten Bereiche der Natur erforschbaren und vorherbestimmbaren Welt aufgegeben werden musste….

Oswald Spengler: Ich beneide jeden, der lebt. Die Aufzeichnungen »Eis heauton« aus dem Nachlaß

Fragmente einer Autobiografie: Schon zur Zeit der Niederschrift von Der Untergang des Abendlandes verfasste Oswald Spengler immer wieder kürzere oder längere Notizen, die er mit der Überschrift Autobiographie oder eben Eis heauton (was ungefähr so viel heisst wie: an mich selber) versah. Als ob, wie es Merlio in seinem Nachwort zu diesem Buch formuliert, Spengler…

Franz M. Wuketits: Naturkatastrophe Mensch

Der Titel dieses Buches ist reißerisch und vermittelt eine falsche Vorstellung: Denn es geht weniger um die „Naturkatastrophe Mensch“ (obschon das letzte Kapitel dem gewidmet ist), sondern um das Fortschrittsdenken in der Geschichte bzw. im evolutionären Bereich. Wobei Wuketits die Ansicht vertritt, dass es gerade dieses Denken ist, dass uns zu vielen höchst fragwürdigen Entwicklungen…

Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts

herausgegeben von Christian Bermes und Ulrich Dierse. Hamburg: Felix Meiner, 2010. (= Archiv für Begriffsgeschichte, Sonderheft 6) Wie schon1) bei Sonderheft 11, Schlüsselbegriffe der Philosophie des 19. Jahrhunderts, stellen sich auch bei vorliegendem Sonderheft 6 dieselben Fragen: Was sind ‚Schlüsselbegriffe‘? Was ist ‚Philosophie‘? Was ist das ’20. Jahrhundert‘? Wie schon in Sonderheft 11 wird der…

Olaf Stapledon: Die letzten und die ersten Menschen [Last and First Men]

Gelesen in der 2015 bei Piper erschienenen Neuausgabe, übersetzt von Kurt Spangenberg. Stapledons Last and First Men wird fast überall, von Autoren-Kollegen ebenso wie von Kritikern und ‚gewöhnlichen‘ Lesern, in höchsten Tönen gelobt. In diesem Roman von 1930 (dem einzigen von Stapledon, der berühmt wurde) erzählt der Brite die Geschichte der Menschheit, ausgehend vom 20….

Richard Reschika: Philosophische Abenteurer

Philosophische Abenteurer – das sind für Richard Reschika die teilweise Vergessenen, wohl auch in seinem Sinne Verkannten, jene, die von der Geschichte mit Nichtachtung bedacht wurden oder eben weitab vom philosophischen Mainstream ihr Geschäft betreiben. Es sind großteils Kulturkritiker (wenn sich auch Leute wie Pico della Mirandola oder Julien Offray de la Mettrie darunter befinden),…

W. Hochkeppel: Modelle des gegenwärtigen Zeitalters (inkl. Marcuse-Bashing)

Hochkeppel stellt in diesem Buch Kulturphilosophen (im weitesten Sinne) des 20. Jahrhunderts vor – besser: Deren geschichts- bzw. kulturphilosophischen Entwürfe. Das Zeitalter der großen kulturphilosophischen Konzeptionen ist ohnehin vorbei, nur einzelne, zumeist unter esoterisch-zeitgeistiger Flagge segelnde Pseudophilosophen unternehmen es noch, die Welt und ihre Geschichte unter dem Aspekt von ein oder zwei Gedanken meist trivialer…