Unter dem Titel Eduard Allwill veröffentlichen die Herausgeber der Kritischen Ausgabe von Jacobis Werken zwei Fassungen desselben Textes: Eduard Allwills Papiere von 1776 und Eduard Allwills Briefsammlung von 1792, denen sie jeweils Varianten zuzählen. Die erste Fassung, mit einem (anonymen) Zitat von Goethe einsetzend, Lavater und Shaftesbury zitierend, orientiert sich in Stil und Inhalt stark…
Schlagwort: Christoph Martin Wieland
1733-1813
Friedrich Heinrich Jacobi: Kleine Schriften I. 1771-1783
Mit Band I der Kleinen Schriften – also im Großen und Ganzen jener Texte, die es nicht zu eigenem eigenen Buch geschafft haben (eine Ausnahme finden wir) – gewinnt Jacobi an Profil für den heutigen Leser. Während die ersten drei Bände der kritischen Werkausgabe seine philosophischen Auseinandersetzungen mit dem Spinozismus einerseits, dem transzendentalen Idealismus andererseits…
Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 7: 1783-1791
In seinen letzten Lebensjahren, die der vorliegende Band der Gesammelten Schriften abdeckt, hat Johann Heinrich Merck kaum noch geschrieben, geschweige denn publiziert. Daraus zu schließen, dass Band 7 deswegen nun dünner sein würde, als seine Vorgänger, ist aber falsch. Er entpuppt sich im Gegenteil als mit knapp 800 Seiten sehr dick. Von diesen 800 Seiten…
Johann Karl Wezel: Herrmann und Ulrike
Wieland meinte bei dessen Erscheinen 1780 zu Herrmann und Ulrike: Der beste Roman, der mir jemals vor Augen gekommen. Leider äußerte er diese Ansicht nur privat; gegen außen, z.B. in seinem Teutschen Merkur schwieg er. Was daran lag, der er sich vier Jahre zuvor, beim Erscheinen von Belphegor, mit Wezel, seinem ehemaligen Protégé, verkracht hatte….
Adolf Muschg: Der weiße Freitag
Biografie oder Roman? Essay oder Autobiografie? Im Untertitel nennt Muschg dieses Werk eine Erzählung vom Entgegenkommen. Das macht die Sache nicht besser, im Gegenteil. Abgesehen von der sicher bewusst gewählten Schwammigkeit, die sich hinter der literarischen Pseudo-Form Erzählung versteckt, und die meine Eingangsfragen bewusst nicht beantwortet, stellt der Untertitel ein weitere, zusätzliche Frage in den…
Alice Schmidt: Tagebücher der Jahre 1948/49
Flüchtlinge, die nach Deutschland einzuwandern suchen, gibt es nicht erst seit dem 21. Jahrhundert. Es gab sie schon nach dem Zweiten Weltkrieg. Man nannte sie „Umsiedler“, und es handelte sich um Menschen, die von einem Teil Deutschlands – dem Osten – in einen andern Teil Deutschlands – den Westen – flüchteten, weil sie sich ein…
Briefe von und an Lessing 1776-1781
Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! – Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft, mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiss, was ich sage! – War es nicht Verstand, daß man ihn…
Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 6: 1781-1782
Ende 1780 sollte Wieland im Teutschen Merkur ankündigen, dass diese seine Zeitschrift ab dem Folgejahr keine Rezensionen mehr enthalten würde. Merck hatte seit längerem nur noch für den Teutschen Merkur geschrieben und praktisch nur noch Rezensionen verfasst. Obwohl er aus früheren Zeiten auch noch mit Nicolai in Berlin befreundet war, und früher auch in dessen…
Briefe von und an Lessing 1770-1776
1770: Lessing wirft das Handtuch. Er gibt auf. Er erklärt seinen Versuch, als freier Schriftsteller nur vom Ertrag seiner Feder zu leben, als gescheitert. Denn, als ihm der Posten eines Bibliothekars an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel angeboten wird, schlägt er ein. Es ist (wie er sich wohl gesagt hat), von allen Möglichkeiten, die…
Jo Leinen / Andreas Bummel: Das demokratische Weltparlament
Untertitel: Eine kosmopolitische Vision. Das Buch beginnt mit einer Art Geschichte kosmopolitischer Ansätze im Denken der Menschheit. Da werden, schon fast klassisch-philosophiegeschichtlich, die Ideen eines Gesellschaftsvertrages im alten Griechenland, in Indien oder China, bei Hobbes oder Locke, bei Wolff oder Kant, vorgestellt, ohne allerdings sehr in die Tiefe zu gehen, ohne viel mehr zu liefern…