Johannes Kepler: Der Traum, oder: Mond-Astronomie [Somnium sive astronomia lunaris]

Daran, dass Johannes Kepler eine Science Fiction-Geschichte geschrieben hatte, glaubte ich mich erinnern zu können. Dennoch war es Hans Frey mit seiner Geschichte der deutschen Science Fiction, der sie mir dann wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Immerhin ist Kepler ein Beispiel früher Science Fiction überhaupt, deutscher Science Fiction sowieso – dazu stammt der Text dann…

Johann Peter Uz: Sämtliche poetische Werke / Versuch über die Kunst stets fröhlich zu seyn

Betrachtet man die deutsche Literatur in der Epoche unmittelbar bevor Goethe und seine Freunde die literarische Landschaft in Deutschland vollständig und endgültig umpflügten, so wird man auch immer wieder auf den Namen Johann Peter Uz stoßen. Auf den ersten Blick war er einer der recht vielen Anakreontiker, die zu jener Zeit – will sagen: im…

Lukian: Hermotimos oder Lohnt es sich, Philosophie zu studieren?

Während ich ungeduldig auf den vierten Band der Lukian-Gesamtausgabe Peter von Möllendorffs wartete (und noch warte – er war einmal auf Dezember letzten Jahres versprochen), fiel mein Blick auf das vorliegende Buch. Es ist ebenfalls herausgegeben, übersetzt und erläutert durch Peter von Möllendorff, erschienen aber bereits im Jahr 2000 bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt….

Matthias Perkams: Grundriss Philosophie in der Antike

Der Titel dieser Geschichte der antiken Philosophie verdient es, genau gelesen zu werden – Matthias Perkams hat nämlich darin seine ganz spezifische Vorgehensweise bereits definiert. In zweierlei Hinsicht will er sich von den bisherigen Geschichten zur Philosophie der Antike unterscheiden. Und da ist es eben wichtig, dass er genau nicht von einer „Geschichte der antiken…

Romain Rolland: Empédocle d’Agrigente et l’âge de la haine [Empedokles von Agrigent und das Zeitalter des Hasses] / L’éclair de Spinoza [–]

So seltsam es klingen mag: Dies sind die ersten Texte von Romain Rolland, die ich in meinem Leben gelesen habe. Ich kannte natürlich den Namen und gewisse Eckpunkte seiner Biografie: Nobelpreis 1915 (als bereits dritter Franzose bei der vierzehnten Verleihung); einer der bekanntesten französischen Intellektuellen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; bekannt vor allem durch…

Friedrich Hölderlin: Der Tod des Empedokles

Hölderlin hat drei Anläufe genommen, um sein Drama Der Tod des Empedokles fertig zu stellen. Es ist ihm nicht geglückt. Man kann beinahe sagen: Je mehr er es versuchte, desto weniger glückte es ihm. So ist von den erhaltenen Versuchen der erste der am weitesten gediehene. Dass Hölderlin mit dem Drama nicht fertig wurde, lag…

Jacob Burckhardt: Griechische Kulturgeschichte

Auch dieser Text gehört, wie die Weltgeschichtlichen Betrachtungen des gleichen Autors, zu jenen Schriften, die nach seinem Tod von seinem Neffen und Nachlassverwalter nach Jacob Oeri gefunden und – entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Toten – nicht vernichtet sondern postum publiziert wurden. Auch hier handelte es sich um die Vorlage zu Vorlesungen; allerdings hatte Jacob…

Jaap Mansfeld / Oliver Primavesi (Hrsg.): Die Vorsokratiker

In die Lücke, die der Verlag der Weidmannschen Buchhandlung aufgemacht hat, indem er Die Fragmente der Vorsokratiker von Hermann Diels und Walther Kranz seit den frühen 1950ern nicht mehr neu bearbeitet und so herausgegeben hat, sind unterdessen andere Verlage und andere Herausgeber vorgestoßen. Denn auch in der Altphilologie, der Textkritik und der Philosophie gibt es…

Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker

Hermann Diels ist mit diesem einen Buch berühmt geworden – jedenfalls unter den PhilosophInnen, PhilosophiehistorikerInnen und AltphilologInnen an den deutschsprachigen Universitäten. Sein Ruhm muss allerdings über Deutschland hinausgegangen sein; vor mir liegt ein Reprint der ersten Auflage dieses Werks von 1903, die von der Cambridge University Press so spät wie 2019 in ihrer Reihe Cambridge…

Thomas Alexander Szlezák: Platon

Szlezák legt mit diesem umfangreichen Werk eine Art Summa seiner lebenslangen Beschäftigung mit Platon vor. Das Buch richtet sich explizit nicht nur an Kollegen und Kolleginnen vom Fach, sondern auch an gebildete[…] philosophisch allgemein interessierte[…] Leserinnen und Leser[…]. Diese doppelte Ausrichtung verschmilzt nicht immer problemlos miteinander; in manchen Fällen (v.a. im biografischen Teil) steht Allgemeinbildendes…