Alois Riehl: Der philosophische Kritizismus und seine Bedeutung für die positive Wissenschaft. Erster Band ~ Geschichte und Methode des philosophischen Kritizismus

Der Philosophieprofessor Alois Riehl, der in Innsbruck seinen Doktortitel erlangte, in Graz habilitierte und über Umwege schließlich in Berlin zum Nachfolger von Wilhelm Dilthey gewählt wurde, stellt einen wichtigen Pfeiler dar in der Reihe der Philosophen, die Kants Philosophie am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiterzuführen und mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft…

Étienne Bonnot de Condillac: Abhandlung über die Empfindungen [Traité des sensations]

Condillac setzt sich in diesem Buch mit dem englischen Sensualismus auseinander, insbesondere dem von John Locke. Es ist der Diskurs der französischen Aufklärung mit den englischen Positionen der Sensualisten – und mehr. Denn Condillac übernimmt zwar im Großen und Ganzen Lockes Positionen, fügt aber ein oder zwei eigene Punkte hinzu, die machen, dass Condillacs Buch…

Thornton Wilder: Theophilus North

Wilder habe ich damals am Gymnasium kennen gelernt, als eine auf Schulaufführungen spezialisierte Truppe für die ganze Schule Our Town (Unsere Stadt) aufführte. Natürlich hatten wir vorher das Stück im Unterricht besprochen, und wir waren ganz stolz darauf, ein (na ja: einigermassen) „modernes“ Stück gelesen, besprochen und gesehen zu haben. Denn Our Town galt damals…

Karl-Otto Apel: Der Denkweg von Charles S. Peirce

Ursprünglich diente diese Publikation als Einführung in die Zusammenstellung der Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus von Charles Sanders Peirce. Diese Zusammenstellung erschien zunächst in zwei Bänden (unter den Titeln Zur Entstehung des Pragmatismus und Vom Pragmatismus zum Pragmatizismus), wenn ich mich nicht täusche 1974, und war ein großer Erfolg. Apels Einführung war entsprechend aufgeteilt. Wohl…

Charles Sanders Peirce: Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus

Popper nannte Peirce irgendwo und -wann einmal den besten amerikanischen Philosophen (und meinte mit ‚amerikanisch‘, wie praktisch alle Europäer und alle ‚native speaker‘ des Englischen, ‚US-amerikanisch‘). Und auch wenn seither weitere US-amerikanische Philosoph:innen eigenen Ruhm gefunden haben, tendiere ich dazu, Pierce diesen Titel auch heute noch zuzugestehen. Dabei war Peirce, wie er selber zugab, ein…

William James: Der Pragmatismus

William James ist der Sohn des swedenborgianischen Priesters (so etwas gab es damals in den USA) Henry James sr. Dieser war nicht nur Swedenborgianer sondern auch mit Ralph Waldo Emerson befreundet, sodass William James dessen Philosophie des Transzendentalismus gut kannte. Die Spuren sowohl von Swedenborg wie von Emersons Philosophie in William James’ Pragmatismus zu finden,…

James Boswell: Dr. Samuel Johnson. Leben und Meinungen

Wenn man im deutschen Sprachraum über Boswell und Johnson spricht, ist ein Vergleich mit dem deutschen Paar Eckermann und Goethe fast unvermeidlich. Tatsächlich gibt es einige Parallelen: In beiden Fällen haben wir einen älteren berühmten Schriftsteller vor uns und einen jüngeren Verehrer. Boswell wie Eckermann waren beide nicht frei von eigenen literarischen Ambitionen, beide aber…

Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos

Camus’ theoretische Werke (wie z.B. das vorliegende Der Mythos von Sisyphos) werden meist unter ‚Philosophie‘ abgelegt – ein Brauch, dem ich auch gefolgt bin. Camus selber, als Autor und Denker, findet man dann meistens in der Schublade ‚Existenzialismus‘. Jedenfalls im deutschen Sprachraum gelten die beiden Sätze ziemlich genau, im französischen schaut man die Sache, wenn…

Adolf Trendelenburg: Logische Untersuchungen. Zweiter Band.

Ich war mir ursprünglich nicht sicher, ob ich den zweiten Band der Logischen Untersuchungen von Adolf Trendelenburg hier auch noch vorstellen sollte – ja, ob ich ihn überhaupt noch lesen sollte. Schließlich habe ich es doch getan (den Band gelesen nämlich), weil Teil II zwar in Bezug auf seine ‚Gesamtphilosophie‘ wenig Neues bringt, Trendelenburgs Position…

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling: System des transzendentalen Idealismus

Schelling, der Philosoph, war ein Chamäleon. Er änderte den Zuschnitt seiner Philosophie in ungefähr dem gleichen Rhythmus wie seine Zeitgenossen Zuschnitt und Farbe ihrer Weste. Wobei meine beiden Vergleiche aber auch darauf hinweisen wollen, dass Grundlegendes beibehalten wird. Das Chamäleon bleibt ein Chamäleon, gleichgültig, welche Farbe es aktuell angenommen hat. Und eine Weste bleibt eine…