Arno Schmidt: Seelandschaft mit Pocahontas

Es ist wahrscheinlich etwas gewagt von mir, einen Text von Arno Schmidt vorzustellen im Wissen, dass unter den potenziellen Leser:innen welche sind, die Schmidts Werk viel besser kennen als ich und teilweise dazu hochoffiziell publiziert haben – auch und gerade zu Seelandschaft mit Pocahontas. Aber dann schreibe ich in erster Linie ja für mich selber,…

Arno Schmidt: Das steinerne Herz

Blödsinnige Einrichtung, dass da ständig sonne lackrote Schmiere in uns rum feistet ! N steinernes müßte man haben, wie beim Hauff. S. 67 meiner Ausgabe Mit diesem Zitat sind wir schon mitten im Roman, dessen guten und dessen weniger guten Seiten. Die lackrote Schmiere über die hier der Ich-Erzähler kurz vor dem Einschlafen noch meditiert,…

Friedrich Glauser: Gourrama

Als sein »Schmerzenskind« hat Glauser seinen Roman über die Fremdenlegion bezeichnet, aber auch als »einzige Sache, zu der ich stehen kann«. Glauser, den die eigenen Erfahrungen in der Legion nie losließen, schrieb auch nach Erscheinen ganze Teile des Werkes neu. Text auf hinterem Buchdeckel meiner Ausgabe; Verfasser:in unbekannt Damit ist schon fast alles über diesen…

Jacob Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachungen

Hervorgegangen sind die Weltgeschichtlichen Betrachtungen aus einem Kolleg, das Jacob Burckhardt unter dem Titel Über das Studium der Geschichte zwischen 1868 und 1872 drei Mal abgehalten hatte. Der Text war von ihm nie zur Veröffentlichung gedacht, und er hatte noch auf dem Sterbebett seinem Neffen und Nachlassverwalter Jacob Oeri den Auftrag gegeben, die Vorlesungsnotizen zu…

Theodor Storm / Theodor Fontane: Der Briefwechsel

104 Briefe in nicht ganz 35 Jahren: Schon die nackten Zahlen zeigen, dass es sich bei der Beziehung zwischen Storm und Fontane nicht um eine ganz grosse Freundschaft gehandelt haben kann. Immerhin wohnten die beiden nie so nahe beieinander, dass sich bei Kommunikationsbedarf ein mündlicher Austausch angeboten hätte. Auch blieben sie ihr Leben lang beim…

›Marginalien… 228. Heft

N° 228 der Marginalien ist die erste Nummer, die von der neuen Redaktion unter Till Schröder präsentiert wird. Es scheinen im Hintergrund etwelche Kabbeleien vor sich gegangen zu sein; als Mitglied in einem Aussenbezirk bekommt man so was ja nicht mit. Was ich sagen kann: Viel Neues bringt zumindest diese Nummer nicht. Das einzige, das…

›Marginalien… 221. Heft

Zumindest für Heft 221 kann ich Entwarnung geben. Was ich bei Heft 220 noch insgeheim befürchtet hatte – nämlich, dass (auf Grund auch der Vereinsgeschichte der herausgebenden Pirckheimer-Gesellschaft) die Marginalien sich vorwiegend bis ausschliesslich mit Verlagsgeschichte, Nachrufen sowie Leben und Wirken von Buchgestaltern und -illustratoren beschäftigen würden, ja mit DDR-Verlagsgeschichte, Nachrufen auf DDR-Persönlichkeiten sowie Leben…

Ferdinand Kürnberger: Der Amerikamüde

Dieses Auftragswerk Kürnbergers ist eine Antwort auf Willkomms Roman „Die Europamüden“ und rechnet mit den amerikanischen Vorstellungen von Freiheit auf satirisch-parodistische Weise ab. Die Lebensgeschichte des Nikolaus Lenau (eigentlich Nikolaus Franz Niembsch Edler von Strehlenau) steht dabei Pate, ist aber nicht mehr als eine Anregung, denn die Erlebnisse des Protagonisten Moorfeld haben kaum etwas mit…

Karl Leberecht Immermann: Tulifäntchen / Andreas Hofer / Memorabilien

Epigonal – das heisst Nach- und Ausschreiber seiner Vortreter – bleibt Karl Leberecht Immermann auch im fünften und letzten Band der von Harry Maync betreuten Ausgabe seiner Werke. Tulifäntchen So heisst der Titelheld einer in Versen gehaltenen romantischen Komödie, die ganz eindeutig in der Nachfolge ähnlicher Werke von Ludwig Tieck gehalten ist. Der Stoff ist…

Gustav Freytag: Bilder aus der deutschen Vergangenheit (3)

Dies ist in meiner Ausgabe der letzte Band des ehemals so berühmten Werks. Ich vermute, die vier Bände, die gemäss Wikipedia existieren sollen, sind bei mir ganz einfach in deren drei zusammengequetscht worden. Jedenfalls setzt der Autor noch einmal beim Ende des Dreissigjährigen Kriegs an, beim Westfälischen Frieden. Freytag zeichnet nochmals ein Bild des ‚kleinen…