Enttäuscht bin ich dieses Mal nicht, eher überrascht davon, dass Uwe Johnson trotz der zehn Jahre Pause, die zwischen dem dritten und dem vierten (letzten) Band der Jahrestage liegen, im Vergleich zu eben dem dritten Band, an der grundlegenden Konstruktion des Romans für Band IV so wenig geändert hat. Ich kann mir das nur so…
Schlagwort: Katia Mann
1883-1980
Volker Weidermann: Mann vom Meer
Halb Essay, halb Roman, halb Biografie – so in etwa würde ich das vorliegende Buch von Volker Weidermann beschreiben. Der Autor ist ja bekannt für solche Bücher, und Kollege scheichsbeutel hat in unserm Blog schon deren zwei vorgestellt: Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen über die Münchner Anarchisten sowie früher schon Ostende über Zweig…
Wolfgang Martynkewicz: Das Café der trunkenen Philosophen
Bei Wolfgang Martynkewicz handelt es sich um einen äußerst fruchtbaren Autor von Sachbüchern und Biografien im … sagen wir mal: geistesgeschichtlichen Bereich. Drei Rowohlt-Monographien (Gott hab’ sie selig) stammen von ihm, je eine zu Arno Schmidt, zu Jane Austen und zu Edgar Allan Poe. Der Gedanke, dass der Baden-Badener Sanatoriumsleiter Georg Groddek mit seinen Vorträgen…
Thomas Mann: Der Zauberberg
100 Jahre werden es dieses Jahr (2024) seit der ersten Veröffentlichung des Romans Der Zauberberg. Der Text polarisierte schon früh. Das lag zunächst einmal daran, dass Thomas Mann in verschiedenen Gestalten des Zauberberg Freunde, Bekannte oder einfach nur Prominente karikierte, was nicht alle Betroffenen schätzten. Der Oberarzt des Sanatoriums, in dem praktisch der ganze Roman…
Hedwig Dohm: Sommerlieben. Freiluftnovelle [OT: Kinder, Tanten und allerhand Leute]
Hedwig Dohm war eine vor allem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts recht bekannte Journalistin und Autorin. (Sie war auch – nebenbei gesagt – die Großmutter jener Katia von Pringsheim, die den aufstrebenden Schriftsteller Thomas Mann geheiratet hatte, und somit die Urgroßmutter von Klaus und Erika Mann, die offenbar ihre pamphletistisch-journalistisch-belletristische Tripel-Begabung geerbt hatten) Hedwig…
Tilmann Lahme: Die Manns. Geschichte einer Familie
Sandhofer hat – was so oft nicht der Fall zu sein pflegt, eine „absolute Leseempfehlung“ ausgesprochen, eine Empfehlung, die ich mir zu Herzen genommen habe. Und ich schließe mich seinem Urteil an: Sehr gut lesbar, dazu anregend, sich mit den einzelnen Mitgliedern der Familie intensiver auseinanderzusetzen und mit äußerst gediegenem Hintergrundwissen geschrieben. Und es ist…
Tilmann Lahme: Die Manns
Untertitel: Geschichte einer Familie. Tatsächlich gelingt Tilmann Lahme hier so etwas wie die Kubatur der Kugel. Indem er fast nur die Mitglieder der Familie Mann in eigenen Briefen oder Tagebuchauszügen zu Wort kommen lässt, haben wir so etwas wie eine Autobiografie von uns – eine Autobiografie von 8 Personen gleichzeitig. Indem er seine Auszüge klug…