Bevor er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger ableistete, ging Harry Graf Kessler auf Weltreise. Mit dem Einverständnis seines Vaters plante er eine rund einjährige Reise um die Welt für 1892. Wie schon im ersten Band der Kessler’schen Tagebücher stoßen wir auch hier auf die Tatsache, dass – wohl weil Kessler die Tagebücher wirklich für sich selber…
Schlagwort: Opium
„Mohnsaft“
Robert Louis Stevenson: In the South Seas [In der Südsee]
Untertitel: Being an account of experiences and observations in the Marquesas, Paumotus and Gilbert Islands in the course of two cruises, on the yacht Casco (1888) and the schooner Equator (1889). Erstmals erschienen 1890, vor mir liegt eine Ausgabe der Folio Society von 2004, mit Illustrationen von Nick Hardcastle. Abgesehen von Stippvisiten in Australien und…
Thomas De Quincey: Confessions of an English Opium-Eater
Gelesen in der für eine Ausgabe seiner Gesammelten Werke 1856 von De Quincey selber tiefgreifend überarbeiteten Version – was, wie sich im Nachhinein herausstellte, ein Fehler war. Als Entschuldigung kann ich nur angeben, dass ich das Buch noch im letzten Jahrtausend auf einem Grabbeltisch einer Buchhandlung in York gefunden habe, zusammen mit einer ganzen Menge…
Andrea Fazioli / Friedrich Glauser: Wachtmeister Studers Ferien
Fünf Kriminalromane mit dem Fahnder-Wachtmeister Jakob Studer als Ermittler konnte Friedrich Glauser vor seinem frühen und unerwarteten Tod 1938 (am Vorabend seiner Hochzeit) fertig stellen. Von weiteren drei, an denen er noch 1938 arbeitete, existieren nur Fragmente. Fragmente, das heißt bei Glauser: Romananfänge. Denn das Schwerste für Glauser war es, in eine Geschichte ‚hinein zu…
Ursula Hasler: Die schiere Wahrheit
Dass Friedrich Glauser sich bei der Erschaffung seines Wachtmeister Studer in vielem an der Figur des Maigret von Georges Simenon orientierte, hat er selber zugegeben. (Das ist auch kein Kapitalverbrechen, nicht einmal in der Literatur. Glauser ist es durchaus gelungen, seinem Wachtmeister ein eigenständiges Profil zu verpassen.) Dass die beiden auch in Hinsicht dessen in…
Iwan A. Gontscharow: Die Fregatte Pallas
Nicht ganz freiwillig und deshalb auch wenig begeistert hat Gontscharow diese Reise mit der Fregatte Pallas unternommen. Der Schriftsteller, der als erste Wahl Admiral Putjatin hätte begleiten sollen, hatte dankend abgelehnt und an seiner Stelle Gontscharow vorgeschlagen als literarischen Sekretär und Übersetzer für die Pallas. Ob das ein Freundschaftsdienst sein sollte, oder ob er aus…
Friedrich Glauser: «Jeder sucht sein Paradies …». Briefe, Berichte, Gespräche
Friedrich Glauser gehört zu den drei bedeutendsten Schweizer Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er steht hier in einer Reihe mit Charles Ferdinand Ramuz und Robert Walser. Doch während wir vom Westschweizer Ramuz doch schon einen Roman vorgestellt haben, sind die beiden Deutschschweizer bis anhin sträflich vernachlässigt worden. Gerade mal eine Art Biografie von…
Wolfgang Schivelbusch: Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft
Untertitel: Eine Geschichte der Genußmittel. Schon die Orthografie von ‚Genuss‘ weist darauf hin, dass das Buch noch vor der letzten Rechtschreibreform gedruckt worden sein muss – es stammt tatsächlich aus dem Jahr 1980 (bzw., weil ich die zweite Auflage vor mir habe: 1981) und ist damals im Carl Hanser Verlag erschienen. Meines Wissens ist es…
Gottfried Benn: Ausdruckswelten
Theodor Benn (1891-1981) wurde bekannt durch seine Teilnahme an einem so genannten Fememord – einem Akt der Selbstjustiz in der paramilitärisch organisierten politischen Rechten der Weimarer Republik, wie sie damals Legion waren. Das war im Jahre 1923. Er soll ihn sogar befohlen haben, wie die eigentlichen Täter bei der Gerichtsverhandlung aussagten. Zum Tode verurteilt, aber…
Jorge Luis Borges: 25. August 1983 und andere Erzählungen
Normalerweise werden die Bände der Bibliothek von Babel immer mit einem Vorwort des Herausgebers Jorge Luis Borges eingeleitet. Das ist hier nicht der Fall. Hier stammt es von Martin Gregor-Delling; viel wichtiger und interessanter als diese Einleitung ist aber das am Schluss folgende Interview, das María Esther Vázquez mit Borges geführt hat (Borges gleich Borges),…