Mit diesem Buch kehrt der Hirnkost-Verlag zurück zu den eigentlichen Wurzeln seiner in unregelmäßiger Abfolge erscheinenden Reihe Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction, nämlich zu dem, was die ersten vier Bände*) tatsächlich geliefert haben: Science Fiction. Will sagen: Geschichten von zum Zeitpunkt des Erscheinens nur mit bisher unbekannter Technik oder nur unter Einsatz von ins…
Schlagwort: Ray Bradbury
1920-2012
Connie Willis: The Road to Roswell
Zeitgenössische Science Fiction lese ich nur wenig, wie ich mich überhaupt aktuell kaum mit diesem Genre beschäftige. Ich kenne mich dementsprechend schlecht darin aus. Neulich aber wurde in den Social Media dieser Roman von Connie Willis sehr empfohlen. Sie ist, was ich natürlich vorher nicht wusste, mehrfache Empfängerin der ganz großen Preise des Genres, Hugo…
Sebastian Domsch: Brooklyn. Ort der Literatur
Sebastian Domsch (Jahrgang 1975) ist Professor für Anglophone Literatur und Kultur an der Universität Greifswald – prädestiniert also für ein Buch über Brooklyn als Ort der Literatur. Seine Fachkenntnisse kommen sehr gelegen. Dennoch handelt es sich hier nicht (nur) um ein Buch für Dozierende oder Studierende der Literatur- oder der Kulturwissenschaften. Auch Amateure und Amatricen…
Gabriel García Márquez: Wir sehen uns im August
Schon einige Jahre vor seinem Tod wurde aus der Entourage des Literaturnobelpreisträgers von 1982, Gabriel García Márquez, mitgeteilt, dass es keine neuen Romane des kolumbianischen Autors mehr geben würde. Ich erinnere mich nicht, ob damals schon der Grund dafür – Altersdemenz – genannt wurde. Nun ist aus dem Nachlass dieser Roman (besser wohl: diese Erzählung)…
Isabella Hermann: Science-Fiction zur Einführung
1979 gegründet, war der Junius Verlag ursprünglich das Organ einer marxistischen Kleinpartei in Deutschland, das die Welt aus trotzkistischer Sicht erklärte. Dazu diente offenbar auch die 1984 von einem anderen Verlag übernommene Reihe „zur Einführung“. Der Verlag (und mit ihm die Reihe) hat seither eine ideologische Öffnung erfahren, ist aber wohl immer noch auf der…
Edgar Rice Burroughs: Under the Moons of Mars
Captain John Carter of Virginia ist der Prophet, der nur in seinem Vaterland etwas gilt. Wenn die Musikindustrie den Begriff ‚Big in Japan‘ kennt und damit meint, dass eine Band in ihrer Heimat völlig unbekannt ist, aber auf der anderen Seite des Globus Kult-Status genießt, so müsste man von Captain John Carter of Virginia sagen,…
Stanisław Lem: Phantastik und Futurologie II
Im zweiten Band von Phantastik und Futurologie versucht sich Lem zunächst an einer Art Typologie der Science Fiction, um schließlich deren futurologische Fähigkeiten zu bestimmen – will sagen: deren Potenzial, Zukunft vorher zu sagen oder gar zu gestalten. Er kommt dabei, so viel kann ich gleich vorweg nehmen, zu einem ziemlich vernichtenden Resultat. Die Typologie…
Stanisław Lem: Phantastik und Futurologie I
Am 12. oder 13. September 1921 kam Stanisław Lem zur Welt. Das Geburtsdatum variiert je nach Quelle; es geht das Gerücht, Lem hätte seine Geburt vom 13. auf den 12. September vordatiert aus Gründen des Aberglaubens. Sei dem, wie dem sei – nach 100 Jahren spielt das keine große Rolle mehr, und ich bilde mit…
Ray Bradbury: Something Wicked this Way Comes [Das Böse kommt auf leisen Sohlen]
By the pricking of my thumbs, Something wicked this way comes. In der Übersetzung von Dorothea Tieck: Ha, mir juckt der Daumen sehr, Etwas Böses kommt hieher! So spricht die zweite Hexe in der ersten Szene des vierten Akts von Macbeth. Bei Shakespeare ist es Macbeth höchstpersönlich, der da gleich anklopfen wird, bei Bradbury ist…
Yevgeny Zamyatin: We [dt.: Wir / OT: Мы]
Vorbild dieses dystopischen Romans in Tagebuchform war When the Sleeper Awakes, H. G. Wells‘ dystopischer Roman von 1899. Wir wurde selber dann zum Vorbild der berühmten Dystopie 1984 von George Orwell und – in geringerem Masse – von Ray Bradburys Fahrenheit 451. Aldous Huxley behauptet, Wir erst gelesen zu haben, nachdem er Brave New World…