Charles Baudelaire: Sämtliche Werke/Briefe. Band 4: Nouvelles Fleurs du Mal – Neue Blumen des Bösen

Band 4 der Werkausgabe schliesst unmittelbar an Band 3 an; sogar die sonst vorhandenen Briefe aus der jeweilig erschlossenen Epoche fehlen. Es handelt sich beim Band 4 nämlich um einen Materialien-Band zu Band 3. Zuerst werden unter dem Titel Les épaves / Strandgut die Gedichte vorgestellt, die Baudelaire aufgrund eines Gerichtsurteils aus Les Fleurs du…

Christoph Martin Wieland: Peregrinus Proteus / Aufsätze über die Französische Revolution

Band IX des Greno-Reprints, d.i. N°27-29 der Göschen-Ausgabe von 1797. In N° 27 und 28 finden wir Wielands autobiografisch gefärbten Roman Peregrinus Proteus. Da ich die Werke des Lukian von Samosata, die Wieland bekanntlich in vier Bänden übersetzt und herausgegeben hat, selber zu wenig kenne, weiss ich nicht, ob die Geschichte des Peregrinus Proteus darin…

Philosophische Zeiten

Es war einmal – die gute alte Zeit. Eine Zeit, die nicht immer gut war, die sich aber im Regelfall von der rezenten philosophischen Situation unterschied: Darin, dass es – grosso modo – bis vor etwa 100 Jahren möglich war, als gebildeter Laie auf dem neuesten philosophischen Stand zu bleiben. Das war nicht immer leicht:…

Kenneth Clark: Landscape into Art

Kenneth McKenzie Clark (1903-1983) wurde 1967 in Grossbritannien berühmt durch seine BBC-Serie Civilisation, in der er komplexe kulturgeschichtliche Phänomene für ein breites Publikum zusammenzufassen wusste. Er war eine Art Wunderkind gewesen. Schon 1933 wurde er als jüngster Direktor der National Gallery in London eingesetzt, ein Amt, das er ein Jahr später für die Direktion der…

Georg Büchner: Leonce und Lena

Georg Büchners Œuvre ist äusserst schmal. (Seine Werke und Briefe füllen gerade mal einen Band, 800+ Seiten, in der Hanser-Ausgabe, die ich besitze. Und davon sind rund ein Drittel Anmerkungen.) Und von diesem schmalen Œuvre ist das Drama Leonce und Lena eines der schmalsten Teile – es umfasst in meiner Ausgabe knappe 40 Seiten. Es hat…

Gibt es Voraussetzungen dafür, dass für Erwachsene geschriebene Romane zu Kinder- oder Jugendbüchern gemacht werden können? – Versuch einer vorläufigen Antwort, anhand von „Robinson Crusoe“, „Moby-Dick“ und „Der letzte Mohikaner“

Robinson Crusoe, Der letzte Mohikaner, Moby-Dick: Sie sind sprichwörtlich geworden, alle drei, wohl weil sie geradezu archetypisch eine Situation darstellen. Und deshalb (und ganz sicher auch, weil Verlag und Bearbeiter sich Profit erhoffen), zu Jugendbüchern umgewandelt worden. Das ist legitim und soll hier nicht weiter diskutiert werden. Ursprünglich wollte ich ja etwas zu James Fennimore…

Charles Baudelaire: Sämtliche Werke/Briefe. Band 3: Les Fleurs du Mal – Die Blumen des Bösen

Les Fleurs du Mal stellen Baudelaires grosses Vermächtnis an die Weltliteratur dar. Ohne sie hätte die Literatur, und vor allem natürlich die Lyrik, des 20. Jahrhunderts zumindest in Frankreich und in Deutschland anders ausgesehen. Der Symbolismus greift ebenso auf sie zurück wie der Expressionismus – Stefan George ebenso wie Gottfried Benn. Ja, in Frankreich gilt…

Wir feiern unseren 2. und Georg Büchners 200. Geburtstag

Nein, es war keineswegs Absicht, dass wir 2011 den Starttermin unseres Blogs auf Büchners Geburtstag legten. (Eigentlich war es ja auch nie unsere Absicht, einen Blog ins Leben zu rufen…) Beginnen wir – die Gesetze der Höflichkeit missachtend – mit uns. Das zweite Jahr unseres Blogs hat die Akzentuierungen des ersten Jahrs weiter fortgesetzt. Schon…

Christoph Martin Wieland (VIII. – u.a.: „Göttergespräche“, „Gespräche im Elysium“, „Alceste“, „Rosemunde“)

Während Band VII des Greno-Reprints inhaltlich recht einheitlich daher kam, ist Band VIII bedeutend disparater. Nach welchen Kriterien Wieland seine Werkausgabe zusammenstellte, weiss ich nicht; in den N° 24-26 liess er ziemlich Unterschiedliches aufeinander folgen. N° 24 (Vermischte Aufsätze) zeigt Wieland als Literaturkritiker und -theoretiker. Auch Ausflüge in die Philosohie und in so etwas wie…

Agatha Christie: Sleeping Murder [Ruhe unsanft]

Schlafende Hunde soll man nicht wecken – und in schlafenden Mordfällen nicht herumstochern. Dass das frisch verheiratete Pärchen Gwenda und Giles Reed diese alte Volkweisheit missachtet, bezahlt es um ein Haar mit dem Leben. Wenn – ja, wenn da nicht Miss Marple gewesen wäre… Der Untertitel des Romans (Miss Marple’s Last Case [Ihr letzter Fall])…