Wer in diesen Tagen den Bahnhof Biel in Richtung Bahnhofplatz verlässt, wird sich unter Umständen obige Frage stellen. Das heißt, wer das zum ersten Mal tut, wird zunächst wohl andere Fragen haben. So ging es jedenfalls mir, als ich neulich in Biel war. Draußen vor dem Bahnhofsgebäude sieht man nämlich, wenn man in der Vorhalle…
Schlagwort: Robert Walser
1878-1956
Wilhelm Waiblinger: Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn
Gelesen in folgender Ausgabe: Wilhelm Waiblinger: Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn. Mit einer Einleitung von Kurt Oesterle sowie zusätzlichen Quellen und Materialien. Tübingen: Klöpfel & Meyer, 2017 Die zusätzlichen Quellen und Materialien bestehen vor allem aus Tagebucheinträgen Waiblingers, die er anlässlich seiner Besuche bei Hölderlin niedergeschrieben hat. Verlag und Herausgeber taten gut daran, den…
Perikles Monioudis: Robert Walser
Robert Walser wird in unserm Blog leider sträflich vernachlässigt. Das liegt, zumindest, was mich betrifft, keineswegs daran, dass ich Walsers literarische Qualitäten gering schätzte. Sondern ganz einfach daran, dass sich mir in den letzten Jahren kaum Anlässe boten, mich wieder mit diesem Schweizer Autor zu beschäftigen. Nun aber bin ich letzthin auf eine Buchempfehlung der…
Markus Werner: Zündels Abgang
Werners Erstling, mit dem er 1984 den sofortigen Durchbruch schaffte. Zündels Abgang wirkt im Vergleich zu seinem allerletzten Roman, Am Hang, noch etwas roh und ungeschliffen. Aber auch wenn zwischen den beiden Romanen nur fünf andere liegen, so liegen doch 30 Jahre dazwischen. Insofern darf dieser Erstling ruhig noch etwas roh sein; seinen sofortigen Ruhm…
Lukas Bärfuss: Stil und Moral
Bei Stil und Moral handelt es sich um eine Sammlung – zum Teil bereits woanders publizierter und für diese Ausgabe überarbeiteter – Essays des Schweizer Autors Lukas Bärfuss (*1971). Bärfuss gilt – zumindest dem hiesigen Feuilleton – als der neue Frisch oder Dürrenmatt des (politischen) Essays. Das mag so sein; allerdings ist der Generationenunterschied unübersehbar….
Michael Weingarten: Sterben (bioethisch)
Ein mehr als seltsames Buch, das meine Erwartungen (die von der Tatsache, dass es sich bei dem Autor um einen Biologen und Philosophen handelt, geprägt waren) so ganz und gar nicht erfüllt hat. Das allein müsste nun kein negatives Urteil nach sich ziehen (siehe hier), im vorliegenden Fall aber kann man doch von einer mittleren…
Hermann Burger: Ein Mann aus Wörtern / Als Autor auf der Stör
‚Tutti Frutti‘ nennt man hierzulande eine Mischung aus verschiedenen Dörrfrüchten und eventuell noch verschiedenen Nüssen, verpackt in handliche Plastik-Tütchen. Eine beliebte Zwischenverpflegung und Stärkung auf Wanderungen und Schulreisen. ‚Tutti Frutti‘ möchte ich auch den vorliegenden 7. Band der Burger-Werkausgabe nennen. Die Herausgeber der Werkausgabe sind unschuldig; Hermann Burger hat die Texte selber so zusammengestellt und…
Peter von Matt: Das Kalb vor der Gotthardpost
„Man kann als Jury nicht viel falsch machen, wenn man einem 75-jährigen emiritierten Professor für Germanistik an der Uni Zürich einen Schweizer Literaturpreis zuerkennt. […] Man kann nicht viel falsch machen. Ausser natürlich: Genau das.“, habe ich damals bei der Verkündigung der Preisverleihung des Schweizer Buchpreises 2012 drüben im Forum geschrieben. Ich bin mir meiner…
Wilhelm Genazino: Abschaffel
D.i. Bd. 1 d. sog. „Abschaffel-Trilogie“. Was kann man über einen Roman sagen, der im Grunde genommen keinerlei Handlung vorzuweisen hat? Abgesehen von genau dem? Abschaffel heisst der Protagonist und Namensgeber des ersten Bandes sowie der ganzen um seine Person geschriebenen Trilogie Genazinos. Abschaffel ist, soweit ich das beurteilen kann (ich kenne von Genazino sonst…