Pausanias reist weiter durch Griechenland. Der zweite Band meiner vollständigen deutschen Übersetzung enthält die Bücher V, VI und VII des Originals und behandelt die Landschaften von Elis und Achaia. Nicht nur folgt Pausanias innerhalb einer Landschaft also ziemlich genau den Wegen, welche Reisende zu nehmen hatten, auch die Reihenfolge der Landschaften in den einzelnen Büchern…
Schlagwort: Homer
ca. 2. Hälfte des 8. Jh. v.u.Z.
Joaquim Maria Machado de Assis: Contos Fluminenses
Fluminense ist ein heute nicht mehr gebräuchliches Adjektiv des brasilianischen Portugiesisch. Es setzt sich zusammen aus dem Suffix’-ense’, das in etwa so viel bedeutet wie ‚zugehörig zu‘, ‚Teil von‘. ‚Flumen‘ wiederum ist eigentlich ein Substantiv, dazu noch ein lateinisches, und bedeutet auf Deutsch ‚Fluss‘. Das Wort ist ziemlich sicher eine gelehrte Ableitung, die es in…
Pausanias: Reisen in Griechenland. Athen
Noch vor gar nicht so langer Zeit wäre man von der zünftigen Altphilologie ausgelacht worden, hätte man gewagt zu sagen, Pausanias sei der Baedeker der Antike gewesen. Man hielt ihn für einen der minderen Schriftsteller der Antike, einen Aus- und Abschreiber. Bestenfalls sah man in ihm einen an Geografie Interessierten, einen Geographen. Erst im 20….
Torquato Tasso: Das befreite Jerusalem [La Gerusalemme liberata]
In Italien und auch in den übrigen Ländern, deren Muttersprache eine Tochter des Latein ist, gilt Torquato Tassos La Gerusalemme liberata als Klassiker der Weltliteratur. Als solcher gilt das Epos zwar auch im deutschen Sprachraum – zumindest in der Theorie. In der Praxis ist es wieder einmal so, dass keine (neuere oder ältere) Übersetzung im…
Luís de Camões: Die Lusiaden
Os Lusíadas, so heißt das portugiesische Nationalepos. Der Todestag dessen Verfassers Luís Vaz de Camões, der 10. Juni, ist der portugiesische Nationalfeiertag. Trotzdem ist aktuell keine deutsche Übersetzung greifbar, und selbst der dazu gehörende Wikipedia-Artikel stellt nur einen besseren Platzhalter dar, was den Stellenwert der portugiesischen Literatur im deutschen Sprachraum nur allzu gut charakterisiert. Leider….
Plutarch: Von der Ruhe des Gemütes und andere philosophische Schriften
Plutarch war über Jahrhunderte einer der ganz großen, immer wieder zitierten Denker. Rabelais und Montaigne verehrten ihn ebenso wie Erasmus von Rotterdam oder Goethe. Nicht nur Ausschnitte aus seinen heute fast ausschließlich bekannten, so genannten Doppel- oder Parallelbiografien wurden von diesen und anderen fleißig rezipiert und zitiert sondern auch welche aus seinen Moralia bzw. Kleinen…
Ludovico Ariost: Rasender Roland. Nacherzählt von Italo Calvino [Orlando furioso]
Zur Goethe-Zeit war Ariosts Rasender Roland auch im deutschen Sprachraum weit verbreitete Lektüre. Das mag daran gelegen haben, dass die Figur eines außerordentlichen Ritters, der über seiner Arbeit verrückt wird, sowohl dem Genie-Fimmel des Sturm und Drang wie kurze Zeit später dem Bild des Künstlers an der Grenze von Genie und Wahnsinn der Romantik sehr…
Johann Jakob Bodmer / Johann Jakob Breitinger: Schriften zur Literatur
Bodmer / Breitinger sind so etwas wie die siamesischen Zwillinge der Geschichte der deutschen Literatur. Fast immer werden sie zusammen erwähnt (und wenn einer alleine, ist es vorwiegend Bodmer). Sie haben tatsächlich auch sehr viel – vor allem literatur- und kunsttheoretische – Texte zusammen geschrieben. Beide waren von Haus aus Theologen, widmeten sich aber bald…
Matthias Perkams: Grundriss Philosophie in der Antike
Der Titel dieser Geschichte der antiken Philosophie verdient es, genau gelesen zu werden – Matthias Perkams hat nämlich darin seine ganz spezifische Vorgehensweise bereits definiert. In zweierlei Hinsicht will er sich von den bisherigen Geschichten zur Philosophie der Antike unterscheiden. Und da ist es eben wichtig, dass er genau nicht von einer „Geschichte der antiken…
Thornton Wilder: Theophilus North
Wilder habe ich damals am Gymnasium kennen gelernt, als eine auf Schulaufführungen spezialisierte Truppe für die ganze Schule Our Town (Unsere Stadt) aufführte. Natürlich hatten wir vorher das Stück im Unterricht besprochen, und wir waren ganz stolz darauf, ein (na ja: einigermassen) „modernes“ Stück gelesen, besprochen und gesehen zu haben. Denn Our Town galt damals…