Hugo Schwaller: Michel de Montaigne in Lucca (1581)

Hugo Schwaller muss ungefähr zur gleichen Zeit wie ich die gleiche Universität besucht haben, was erklären könnte, warum mir sein Name so bekannt vorkommt. Allerdings sagt mir sein Gesicht nichts; normalerweise ist es bei mir umgekehrt: Ich weiß, dass ich einen Menschen schon einmal getroffen habe, wenn ich sein Gesicht sehe – an einen Namen…

William James: Der Pragmatismus

William James ist der Sohn des swedenborgianischen Priesters (so etwas gab es damals in den USA) Henry James sr. Dieser war nicht nur Swedenborgianer sondern auch mit Ralph Waldo Emerson befreundet, sodass William James dessen Philosophie des Transzendentalismus gut kannte. Die Spuren sowohl von Swedenborg wie von Emersons Philosophie in William James’ Pragmatismus zu finden,…

Sarah Bakewell: Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten

Von Sarah Bakewell haben wir hier schon ein paar Mal Bücher vorgestellt: Ihr Buch über die französischen Existenzialisten (v.a. Sartre und Beauvoir) gleich zwei Mal – einmal besprochen von scheichsbeutel, das andere Mal von mir. Und auch das vorliegende Buch über Montaigne hat scheichsbeutel ausführlich rezensiert. Dass ich es hier noch einmal tue, hat seinen…

Stanisław Lem: Summa technologiae

Technologie ist das wichtige Wort dieses theoretischen Werks des polnischen Schriftstellers Stanisław Lem. Er legt hohen Wert darauf, dass dieses Buch nicht Science Fiction sein soll – nicht einmal in dem Sinn, dass hier mit großer Phantasie mögliche technische Entwicklungen geträumt werden. Im Gegenteil: Was Lem will, ist eine Interpolation der gegenwärtigen Technik in die…

Volker Reinhardt: Montaigne. Philosophie in Zeiten des Krieges

Laut Verlagswerbung will Volker Reinhardt, anders als alle bisherigen Biografien zu Montaigne, nicht den Mann aus seinen Essais schildern, sondern die Essais aus dem (politischen) Leben des Mannes beurteilen. Politik aber gab es zu Montaignes Zeit jede Menge – der Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten (die so genannten Hugenotten-Kriege, 1562-1598) spaltete Frankreich de facto in…

Jeremy Adler: Goethe

Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…

Jacob Burckhardt: Griechische Kulturgeschichte

Auch dieser Text gehört, wie die Weltgeschichtlichen Betrachtungen des gleichen Autors, zu jenen Schriften, die nach seinem Tod von seinem Neffen und Nachlassverwalter nach Jacob Oeri gefunden und – entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Toten – nicht vernichtet sondern postum publiziert wurden. Auch hier handelte es sich um die Vorlage zu Vorlesungen; allerdings hatte Jacob…

Edward Brooke-Hitching: Der Atlas des Himmels

Edward Brooke-Hitching ist der Sohn eines Antiquars und Sammlers alter Landkarten. Er scheint die Vorliebe seines Vaters für Ausgefallenes – und für Landkarten jeder Art! – geerbt zu haben. Seit 2015 veröffentlicht er in regelmäßigen Abständen Bücher zu abgelegenen Themen oder dann zur Kartografie mehr oder weniger seltsamer Orte: Fox Tossing, Octopus Wrestling and Other…

François Rabelais: Le cinquiesme et dernier livre des faicts et dicts Heroïques du bon Pantagruel

Wir haben gesehen, wie mit dem vierten Buch die Entwicklung des Helden Pantagruel abgeschlossen war und damit eigentlich auch die Saga um ihn und seinen Vater Gargantua ein Ende hatte. Eigentlich, denn es gibt eine große Lücke im vierten Buch: Die am Argonauten-Epos des Apollonios orientierte Fahrt unserer Helden, die Suche nach dem Goldenen Vlies,…

François de La Rochefoucauld: Maximes

François VI. de La Rochefoucauld, Prince de Marcillac, nach dem Tod seines Vaters als dessen Nachfolger Duc de La Rochefoucauld und in dieser Eigenschaft Pair de France, suchte eigentlich keine Karriere als Schriftsteller. Dennoch hinterließ er ein großes literarisches Erbe – groß in Umfang wie in Gewichtigkeit. Er wird heute zu den französischen moralistes gezählt….