Wolfgang Martynkewicz: Das Café der trunkenen Philosophen

Bei Wolfgang Martynkewicz handelt es sich um einen äußerst fruchtbaren Autor von Sachbüchern und Biografien im … sagen wir mal: geistesgeschichtlichen Bereich. Drei Rowohlt-Monographien (Gott hab’ sie selig) stammen von ihm, je eine zu Arno Schmidt, zu Jane Austen und zu Edgar Allan Poe. Der Gedanke, dass der Baden-Badener Sanatoriumsleiter Georg Groddek mit seinen Vorträgen…

Frank McCourt: Die Asche meiner Mutter [Angela’s Ashes]

Schon seit Jahren verfolgen mich die Augen des kleinen Jungen auf dieser Fotografie – Augen, die halb ängstlich, halb trotzig, genau an der Kamera vorbei blicken. Ich weiß nicht, ob es sich hier um ein Bild des jungen Frank McCourt selber handelt (dafür ist aber die Qualität doch zu gut), ob es ein Standfoto aus…

F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby

Mit The Great Gatsby hat F. Scott Fitzgerald den Roman des so genannten „Jazz Age“ geschrieben. Das „Jazz Age“ war denn auch die Epoche Fitzgeralds; der Begriff war schon vor ihm populär, hat dann aber endgültigen Einzug in die englische / US-amerikanische Sprache gehalten mit seiner Kurzgeschichten-Sammlung Tales of the Jazz Age. Das „Jazz Age“…

Ingeborg Bachmann / Max Frisch: »Wir haben es nicht gut gemacht.«

Gut editierte und gut kommentierte Ausgaben von Briefwechseln, pflege ich jeweils zu sagen, können eine Biografie ersetzen. Dass ich dabei in erster Linie an Gesamtausgaben von Briefen eines Autors / einer Autorin denke, versteht sich hoffentlich von selbst. Der Briefwechsel nur von zwei Briefpartnern kann zwar eine ähnliche Funktion erfüllen, ist aber problematischer, insbesondere, wenn…

Robert Louis Stevenson: Across the Plains / Travels from Scotland to California

Across the Plains Unter diesem Titel veröffentlichte R. L. Stevenson den zweiten Teil des Berichts von seiner Reise als Immigrant in die USA, die er 1879 machte. Stevenson hat seinen Bericht darüber in drei Teilen geliefert, die unabhängig von einander in größeren Pausen erschienen sind: The Amateur Emigrant (verfasst 1879/80, aber erst 1895 veröffentlicht) schilderte…

Bernhard Kellermann: Der Tunnel

Bernhard Kellermann, so will es der kurze Text ganz vorn im Buch, soll mit diesem Roman 1913 einen ziemlichen Erfolg gehabt haben. Der Nationalsozialismus unterbrach später seine künstlerische Karriere; Kellermann ging zwar nicht ins Exil, aber er beschränkte sich in dieser Zeit darauf, harmlose Trivialromane zu schreiben. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs engagierte Kellermann…

Mascha Kaléko: Bewölkt, mit leichten Niederschlägen

Mascha Kaléko hatte ihre ersten Erfolge im Berlin der Weimarer Republik. Sie gehörte zu jenen Autor*innen, die – in Abwendung vom aufgeregten Stil des Expressionismus – in Alltagssprache Alltagsprobleme in Verse brachten. Dies immer von einem mehr oder weniger linken, gesellschaftskritischen Gesichtspunkt aus. Später würde die Literaturwissenschaft von der „Neuen Sachlichkeit“ reden. Brecht sprach von…

Sylvia Plath: The Bell Jar [Die Glasglocke]

Nachdem er das Manuskript gelesen hatte, soll ihr englischer Verleger die Autorin gefragt haben, ob sie sich dessen bewusst sei, dass der Text jede Menge Anhaltspunkte biete für Verleumdungsklagen. Die Antwort Plaths ist nicht übermittelt; jedenfalls wurde das Buch in Großbritannien trotzdem unzensiert veröffentlicht. Allerdings erwirkte Plaths Mutter ein Gerichtsurteil, nach dem es für die…

Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen

Goethe, wie wir wissen, hat nie ein Buch mit dem Titel Maximen und Reflexionen verfasst. Sicher, er hat die darin enthaltenen Sprüche und Gedankensplitter niedergeschrieben – manchmal auch nur abgeschrieben, ohne das im Übrigen speziell zu kennzeichnen. Das war ganz im Sinne seiner Altersphilosophie. Was ihm, seinem Wesen und Denken, entsprach, konnte assimiliert werden und…

The Best of the Marx Brothers

Fünf Marx Brüder Eigentlich waren es ja fünf Brüder, die da an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in einem damals nicht sehr respektablen, wenn auch nicht schlechten Stadtteil von New York zur Welt kamen. Aber nur drei davon schafften es zuerst als Vaudevillekünstler und dann als Filmschauspieler zu Weltruhm. Was nicht heißt, dass…