Selbst das zeitgenössische Publikum konnte mit Klopstocks Gelehrtenrepublik wenig bis nichts anfangen. Es war vielleicht ja auch ein Fehler, dass Klopstock das Werk auf Subskription herausgab und diese Subskription auch selbst leitete. Der Erfolg der Subskription als solcher war riesig. Aber das erreichte Publikum war wohl dann doch zu durchmischt. Die meisten Subskribenten erwarteten wohl…
Schlagwort: Gotthold Ephraim Lessing
1729-1781
Johann Gottfried Herder: Briefe. Dritter Band. Mai 1773-September 1776
Immer noch Bückeburg. Herders Situation wird je länger desto unerträglicher. Zwar hat er zwischen Band 2 und 3 der Briefausgabe in Darmstadt seine Caroline geheiratet und sie wohnt unterdessen bei ihm. Damit fallen zumindest die Ängstlichkeit weg, das Warten auf Briefe, die vielleicht verloren gegangen sind, vielleicht aber auch nie abgeschickt wurden. Auch kommen im…
Friedrich Schlegel: »Athenaeum«-Fragmente und andere frühromantische Schriften
[206] Ein Fragment muß gleich einem kleinen Kunstwerke von der umgebenden Welt ganz abgesondert und in sich selbst vollendet sein wie ein Igel. [216] Die Französische Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre, und Goethes Meister sind die größten Tendenzen des Zeitalters. Wer an dieser Zusammenstellung Anstoß nimmt, wem keine Revolution wichtig scheinen kann, die nicht laut und materiell…
Johann Gottfried Herder: Kritische Wälder.
Ursprünglich sind die Kritischen Wälder anonym erschienen, aber natürlich wussten Herders Freunde (und wohl auch die meisten seiner Feinde), wer der Verfasser war. Trotz der Anonymität handelt es sich hier um den zweiten Versuch Herders (nach dem im Freundeskreis als Fragmente bekannten Aufsatz Ueber die neuere Litteratur), sich als Literaturkritiker im engeren und als Kunsttheoretiker…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Zweiter Band. Mai 1771-April 1773
Bückeburg. Wer hat heute, außer den rund zwanzigtausend Menschen, die dort leben, vielleicht noch einmal der gleichen Anzahl Leute in der Umgebung und noch einmal der gleichen Anzahl Menschen, die irgendwann aus welchem Grund auch immer von dort weggezogen sind und / oder noch Verwandte und Bekannte dort haben, sowie – last but not least –…
Kai Kauffmann: Klopstock!
Klopstock mit Ausrufezeichen – beim Titel von Kai Kauffmanns Biografie handelt es sich um ein Zitat, wie der Autor solchen wie mir, die sich nicht jede Sentenz aus den Werken deutscher Klassiker merken können, netterweise gleich im Vorwort mitteilt. Es stammt aus einem Werk ausgerechnet jenes Autors, der Klopstock, kaum hatte der den Olymp der…
Johann Gottfried Herder: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteratur betreffend.
Friedrich Schlegel war keineswegs der erste, der das Fragment als literatur- und metakritisches, ja philosophisches Instrument benutzte. Er gab dem Begriff ‚Fragment‘ eine sehr eigene, spezielle Bedeutung, die ihn berühmt machen sollte. Aber schon vor ihm war es der junge Herder, der Fragmente zur Literatur verfasste und dabei auch (sprach-)philosophische Probleme anschnitt. In seinem Fall…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Erster Band. April 1763-April 1771
Seit langem schon, spätestens aber seit der großen, kritischen Ausgabe von dessen Werken durch Suphan (ab 1877), so halten die Verantwortlichen der Ausgabe von Herders Briefen fest, sei eine Ausgabe seiner Briefe ein Desiderat der Herder-Forschung gewesen. Ihm nachgekommen sind Wilhelm Dobbek (†) und Günter Arnold als Herausgeber des ersten Bands, dann aber erst 1977….
Heinrich Heine: Die romantische Schule
Heine gibt an, dass er diesen Essay auf Französisch geschrieben habe für sein französisches Publikum und ihn dann später ins Deutsche übersetzt. Das mag für Teile stimmen, stimmt aber sicher nicht fürs Ganze, sonst würden wir nicht solche Sätze finden wie den, in dem er sein französisches Publikum fragt, wie die Passionsblume auf Französisch heiße,…
Friedrich von Logau: Sinngedichte (Auswahl)
Unter dem Pseudonym Salomon von Golaw veröffentlichte Friedrich von Logau 1638 Zwei hundert teutscher Reimsprüche, eine Sammlung von so genannten Sinngedichten. Diese Sammlung sollte er bis 1654 sukzessive erweitern und in diesem Jahr schließlich als Salomons von Golaw deutscher Sinn-Getichte drei Tausend sozusagen eine Ausgabe letzter Hand in drei Bänden vors Publikum bringen. Er starb…