Charles Sanders Peirce: Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus

Popper nannte Peirce irgendwo und -wann einmal den besten amerikanischen Philosophen (und meinte mit ‚amerikanisch‘, wie praktisch alle Europäer und alle ‚native speaker‘ des Englischen, ‚US-amerikanisch‘). Und auch wenn seither weitere US-amerikanische Philosoph:innen eigenen Ruhm gefunden haben, tendiere ich dazu, Pierce diesen Titel auch heute noch zuzugestehen. Dabei war Peirce, wie er selber zugab, ein…

Romain Rolland: Empédocle d’Agrigente et l’âge de la haine [Empedokles von Agrigent und das Zeitalter des Hasses] / L’éclair de Spinoza [–]

So seltsam es klingen mag: Dies sind die ersten Texte von Romain Rolland, die ich in meinem Leben gelesen habe. Ich kannte natürlich den Namen und gewisse Eckpunkte seiner Biografie: Nobelpreis 1915 (als bereits dritter Franzose bei der vierzehnten Verleihung); einer der bekanntesten französischen Intellektuellen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; bekannt vor allem durch…

Jean de La Bruyère: Les Caractères de Théophraste, traduits du grec, avec les caractères ou les mœurs de ce siècle [Die Charaktere von Th., aus dem Griechischen übertragen, mit den Charakteren oder Sitten unseres Jahrhunderts]

Ursprünglich war geplant, die Charaktere des Theophrast zuerst und unabhängig von den Caractères des La Bruyère zu besprechen. Dies wäre aber ganz klar gegen die Intention des Franzosen gegangen, die sich schon am Titel dieses Buchs ablesen lässt. 17 Jahre soll La Bruyère an den Caractères gearbeitet haben, bevor er sie zusammen mit seiner Übersetzung…

Molière: Amphitryon

Amphitryon ist in Frankreich eine der weniger bekannten Komödien Molières. Das liegt daran, dass hier der Autor eine völlig andere Form der Komödie verwendet hat als in seinen bekannten Stücken. Während er sonst die Typenkomödie bevorzugt (bei L’Avare / Der Geizige zum Beispiel ist das schon im Titel erkenntlich), handelt es sich bei Amphitryon um…

Blaise Pascal: Pensées [Gedanken]

Ich habe Pascals Pensées (Gedanken) in der Reihenfolge gelesen, die den einzelnen Aphorismen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von Léon Brunschvicq gegeben wurde. Ursprünglich handelte es sich bei den Pensées um eine erst locker in einer Art von Faszikeln gegliederter Ideen-Sammlung für eine von Pascal geplante apologetische Schrift. Sein früher Tod hinderte…

Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes

Zusammen mit Otto Weininger bildet Oswald Spengler die Speerspitze jener rechtskonservativen und antidemokratischen Bewegung, die im deutschen Sprachraum in den ersten rund 30 Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden und als ‚Wissenschaft‘ oder ‚Philosophie‘ zu Weltruhm gelangt sind. Ob es die beiden inhärente Skepsis gegenüber den Entwicklungen der Gegenwart war, die beide – Pessimisten, die sie…

William James: Der Pragmatismus

William James ist der Sohn des swedenborgianischen Priesters (so etwas gab es damals in den USA) Henry James sr. Dieser war nicht nur Swedenborgianer sondern auch mit Ralph Waldo Emerson befreundet, sodass William James dessen Philosophie des Transzendentalismus gut kannte. Die Spuren sowohl von Swedenborg wie von Emersons Philosophie in William James’ Pragmatismus zu finden,…

Sarah Bakewell: Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten

Von Sarah Bakewell haben wir hier schon ein paar Mal Bücher vorgestellt: Ihr Buch über die französischen Existenzialisten (v.a. Sartre und Beauvoir) gleich zwei Mal – einmal besprochen von scheichsbeutel, das andere Mal von mir. Und auch das vorliegende Buch über Montaigne hat scheichsbeutel ausführlich rezensiert. Dass ich es hier noch einmal tue, hat seinen…

Otto Weininger: Geschlecht und Charakter

An dieses Buch erinnert hat mich jener Unterhaltungskünstler, der im deutschen Fernsehen in verschiedenen Sendegefäßen einen Literaturkritiker spielt. In dieser Rolle klemmt er auch schon mal ein Buch in eine Astgabel, lässt sich das Gesicht schwarz anmalen oder kann – im ehemaligen Wohnhaus von Arno Schmidt, vor dem Schreibtisch des Autors und dessen Zettelkasten stehend…

I. Bernard Cohen: A Guide to Newton’s Principia Mathematica

Der US-amerikanische Wissenschaftshistoriker I. Bernard Cohen (1914-2003) hat nicht nur (zusammen mit Anne Whitman) Isaac Newtons Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica (kurz: Principia Mathematica) übersetzt – eine Arbeit, die die beiden über rund 14 Jahre beschäftigt hat. Er galt als Spezialist für Newton und Franklin und hat so auch den vorliegenden Guide zu den Principia Mathematica…