[206] Ein Fragment muß gleich einem kleinen Kunstwerke von der umgebenden Welt ganz abgesondert und in sich selbst vollendet sein wie ein Igel. [216] Die Französische Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre, und Goethes Meister sind die größten Tendenzen des Zeitalters. Wer an dieser Zusammenstellung Anstoß nimmt, wem keine Revolution wichtig scheinen kann, die nicht laut und materiell…
Schlagwort: deutsche Literatur
= deutschsprachige Literatur
Ruth Weiss: Miss Moore und die Stolpersteine
Miss Moores zweiter Fall. Dieses Mal reist sie von England nach Deutschland, wo sie im kleinen Städtchen Burghofen zu einer Stolpersteinlegung eingeladen wurde. Sie reist mit zwei englischen Historikerinnen, einer Universitätsprofessorin und einer Studentin, die zu diesem Thema forschen. Schon bald zeigt es sich, dass nicht alle Einwohner Burghofens der Stolpersteinlegung positiv gegenüber stehen. Gefühlt…
Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Messias
Im Folgenden möchte ich über Klopstocks Messias vor allem unter zwei Gesichtspunkten sprechen. Da ist zunächst der literaturgeschichtliche, sprich die Frage nach der Einordnung dieses Epos in seiner Relevanz für die deutsche Literatur seiner Zeit. Dann ist die andere Frage, was uns Der Messias heute noch sagen kann, sprich, warum wir dieses Epos heute noch…
Ruth Weiss: Miss Moores Geburtstag
Nicht nur Miss Moore feiert Geburtstag, auch die Autorin Ruth Weiss feierte vor kurzem erst (am 26. Juli) ihren Geburtstag. Noch dazu einen runden. Einen ganz, ganz runden. Ihren 100. nämlich. Und das nicht etwa nur auf dem Papier – sie lebt noch frisch und munter, ist meines Wissens sogar zur Feier des Tages extra nach…
Georg Christoph Lichtenberg: Gnädigstes Sendschreiben der Erde an den Mond
Als kleines Häppchen zwischendurch, und weil mich gerade erst Herder an diesen Mann erinnert hat, der einer der ganz großen Satiriker der deutschen Literatur darstellt, hier ein Hinweis auf eine von dessen besten satirischen Gelegenheitsschriften. Lichtenberg schrieb dergleichen von Zeit zu Zeit, wenn ihm gerade ein Thema besonders sauer aufstieß oder eine umlaufende Mode allzu…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Zweiter Band. Mai 1771-April 1773
Bückeburg. Wer hat heute, außer den rund zwanzigtausend Menschen, die dort leben, vielleicht noch einmal der gleichen Anzahl Leute in der Umgebung und noch einmal der gleichen Anzahl Menschen, die irgendwann aus welchem Grund auch immer von dort weggezogen sind und / oder noch Verwandte und Bekannte dort haben, sowie – last but not least –…
Kai Kauffmann: Klopstock!
Klopstock mit Ausrufezeichen – beim Titel von Kai Kauffmanns Biografie handelt es sich um ein Zitat, wie der Autor solchen wie mir, die sich nicht jede Sentenz aus den Werken deutscher Klassiker merken können, netterweise gleich im Vorwort mitteilt. Es stammt aus einem Werk ausgerechnet jenes Autors, der Klopstock, kaum hatte der den Olymp der…
Uwe Johnson: Jahrestage IV
Enttäuscht bin ich dieses Mal nicht, eher überrascht davon, dass Uwe Johnson trotz der zehn Jahre Pause, die zwischen dem dritten und dem vierten (letzten) Band der Jahrestage liegen, im Vergleich zu eben dem dritten Band, an der grundlegenden Konstruktion des Romans für Band IV so wenig geändert hat. Ich kann mir das nur so…
Johann Gottfried Herder: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteratur betreffend.
Friedrich Schlegel war keineswegs der erste, der das Fragment als literatur- und metakritisches, ja philosophisches Instrument benutzte. Er gab dem Begriff ‚Fragment‘ eine sehr eigene, spezielle Bedeutung, die ihn berühmt machen sollte. Aber schon vor ihm war es der junge Herder, der Fragmente zur Literatur verfasste und dabei auch (sprach-)philosophische Probleme anschnitt. In seinem Fall…
Johann Gottfried Herder: Briefe. Erster Band. April 1763-April 1771
Seit langem schon, spätestens aber seit der großen, kritischen Ausgabe von dessen Werken durch Suphan (ab 1877), so halten die Verantwortlichen der Ausgabe von Herders Briefen fest, sei eine Ausgabe seiner Briefe ein Desiderat der Herder-Forschung gewesen. Ihm nachgekommen sind Wilhelm Dobbek (†) und Günter Arnold als Herausgeber des ersten Bands, dann aber erst 1977….