Catherine Gore: Der Geldverleiher. Übersetzt von Theodor Fontane. Das im Fontane Archiv Potsdam aufbewahrte Typoskript wurde von Iwan-Michelangelo D’Aprile editiert und mit einer Einleitung versehen. Berlin: Die Andere Bibliothek, 2021. (= Band 441) Catherine Gore war zu ihrer Zeit (sie lebte von 1799 bis 1861) eine in Großbritannien ziemlich bekannte Autorin. Sie schrieb insgesamt etwa…
Schlagwort: englische Literatur
Literatur aus Großbritannien und Irland
Sylvia Townsend Warner: Lolly Willowes oder Der liebevolle Jägersmann
Schon ein paar Mal habe ich hier meine Ansicht kund getan, dass für mich das so genannte ‚Viktorianische Zeitalter‘ im Grunde genommen bereits bei Jane Austen beginnt und erst mit Agatha Christie endet. Das gilt vor allem in Bezug auf gewisse Besonderheiten der englischen Gesellschaftsordnung und die damit verbundene Position der Frau. Ausgeprägter als im…
John Bunyan: The Pilgrim’s Progress from This World, to That Which Is to Come [Eines Christen Reise Nach der Seeligen Ewigkeit]
John Bunyan (1628-1688) war von Haus aus ein einfacher Kesselflicker (wie schon sein Vater) und hatte gerade mal die minimale Schulbildung durchlaufen, die zu seiner Zeit ein einfacher Handwerker halt so durchlief. Nach einer Zeit als Soldat im englischen Bürgerkrieg kehrte er in seine Heimat und zu seinem Handwerk zurück. Dann aber erlebte er eine…
Flann O’Brien: The Third Policeman [Der dritte Polizist]
Brian O’Nolan (wie Flann O’Brien im richtigen Leben hieß) hatte diesen Roman bereits 1939 fertig geschrieben, fand aber keinen Verleger dafür. Er gab es dann irgendwann 1940 auf und behauptete, das Manuskript verloren zu haben. In Tat und Wahrheit hatte er es einfach beiseite gelegt, wie zum Teil wörtlich übernommene Abschnitte in seinem fünften und…
C. S. Lewis: Die böse Macht [That Hideous Strength]
Teil 3 der so genannten Perelandra-Trilogie ist der bei weitem umfangreichste. So umfangreich in der Tat, dass er in etwa gleich viele Seiten umfasst wie die beiden ersten Teile zusammen. Ein langer Roman also – leider auch ein langatmiger. Nun mag ich lange Geschichten durchaus; ich gehöre zu jenen seltsamen Menschen, die Auf der Suche…
John Brunner: Stand on Zanzibar [Morgenwelt]
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass Stand on Zanzibar im deutschen Sprachraum bedeutend weniger bekannt ist, als der acht Jahre später erschienene Shockwave Rider. (Allerdings kann ich meinen Eindruck nicht beweisen.) Vielleicht liegt es an der Übersetzung? Ich habe das Original gelesen, aber wenn ein Roman den Titel Morgenwelt trägt, erwarte ich wohl…
+ + + Abgebrochen: Wilkie Collins’ “The Woman in White” + + +
Tja, so kann’s gehen. Eigentlich wollte ich The Woman in White wieder lesen, weil ich recht gute Erinnerungen an diesen Roman hatte, den man als einen der ersten Kriminalromane der Weltliteratur betrachten kann. War’s nicht der richtige Moment, bin ich heute kritischer, als vor ein paar Jahren bei der letzten Lektüre? Mag beides sein; jedenfalls…
J. R. R. Tolkien: The Hobbit
Dass The Hobbit auf Geschichten beruht, die Tolkien ursprünglich seinen Kindern erzählt hat, ist wohl allgemein bekannt. Dass The Hobbit zum Nukleus eines ganzen Erzähluniversums werden sollte, wohl auch. Dass dieses Erzähluniversum mehr und mehr zu einem monetären Imperium mutierte, und Tolkiens Erben nicht nur jedes Fitzelchen aus dessen Nachlass veröffentlichen und zu Geld machen,…
William Beckford: Vathek
Beckford gehört wohl zu den bekanntesten der unbekannten Autoren, was phantastische Literatur betrifft. Er verdankt diesen seinen etwas seltsamen Ruhm einem einzige, etwas seltsamen Roman: Vathek. Was immer er sonst geschrieben hat (und es war so einiges – unter anderem hat er auch einige Märchen des Musäus ins Englische übersetzt), ist beim großen Publikum in…
Nan Shepherd: Der lebende Berg [The Living Mountain]
Nan Shepherd gehört eindeutig in die Tradition des so genannten ‘nature writing’, des Schreibens über die Natur. Dieses ‘nature writing’ kennt keine Handlung im üblichen Sinn. Wir finden nur Beschreibungen der Natur. Die Autorinnen und Autoren des ‘nature writing’ verbringen dafür meist längere Zeit (Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte) an immer dem gleichen Ort und…