Es kommt wohl nicht so oft vor, dass man durch einen Kriminalroman auf einen persischen Lyriker aus dem aus dem 12. Jahrhundert u.Z. aufmerksam wird. Nun war Rex Stout ein sehr belesener Mann, und so bin ich durch seinen Nero-Wolfe-Krimi Der rote Stier (OT: Some buried Ceasar) auf Omar Chayyām, oder wie er im Englischen…
Monat: September 2018
Antonio Vivaldi: La verità in cimento
Von Vivaldi kennt man heute fast nur noch die Violinkonzerte Die vier Jahreszeiten, die er 1725 geschrieben hat. Dass er zu Lebzeiten ein sehr erfolgreicher und sehr produktiver Komponist von Opern war, ist dem breiteren Publikum unbekannt. Von Zeit zu Zeit wird allerdings eine seiner Opern wieder auf einen Spielplan gesetzt. So geschehen in dieser…
James Cook: The Journals 1768-1779. The Second Voyage 1772-1775
Cooks Tagebücher aus den Jahren 1768 bis 1779, d.h. die seiner in dieser Zeit stattfindenden Weltumsegelungen, wurden 1955-1967 von J. C. Beaglehole in vier Bänden erstmals komplett herausgegeben. Diese Gesamtausgabe (und auch zwei nachfolgende Reprints) verkauften sich so gut, dass sie in kürzester Zeit ausverkauft und selbst antiquarisch – wenn überhaupt – nur für teures…
Ingrid Brodnig: Lügen im Netz
Dieses Buch gehört leider zu den zahlreichen Erscheinungen zum Thema Internet, Computer, Digitalisierung, die kaum das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. Wobei ich Brodnigs Aussagen großteils zustimmen kann, was aber weniger auf ihre klugen Analysen, sondern vielmehr auf deren Trivialität zurückzuführen ist. Beispielsweise ihr „wichtigster Tipp in der aktuellen Debatte“: „Lassen Sie…
Gottlob Frege: Die Grundlagen der Arithmetik
1884 auf Deutsch erschienen. Vor mir liegt eine zweisprachige Ausgabe (deutsch-englisch). Der Übersetzer war John L. Austin. Zum ersten Mal ist die Übersetzung 1950 erschienen. Zusammen geführt wurden Original und Übersetzung m.W. 1980 in meiner Ausgabe von der Northwestern University Press, Evanston Illinois. Die Grundlagen der Arithmetik gelten als das zugänglichere der beiden Werke, in…
Paul Scheerbart: Lesabéndio
Arno Schmidt hielt ihn für einen bunten Projekteur mit beschränkter Haftung, Adolf Bartels bezeichnete ihn als den blödsinnigsten aller deutschen Symbolisten, und für Otto Julius Bierbaum war er schlicht ein weiser Clown. […] Für Walter Benjamin war Scheerbart daher ein großer Erdenbürger … der in einer Sprache, die so klar und farblos ist wie Glas…
Robert Seethaler: Das Feld
Reminiszenzen aus dem Grab: Verstorbene berichten von ihrem Leben in Paulstadt, einem kleinen Ort in Deutschland (Österreich? – überall?), sie erzählen von ihrem Leben, ihrem Scheitern, ihren Erfolgen. Langsam wird daraus ein kleinstädtisches Panorama, werden Verbindungen sichtbar, Tragödien, die kleinen Verzweiflungen und Schicksalsschläge, die im Leben derer, die da erzählen, die Welt bedeuteten. Ich habe…
Briefe von und an Hegel. Dokumente und Materialien zur Biografie
Herausgegeben von Friedhelm Nicolin. Hamburg: Felix Meiner, 3. völlig neu bearbeitete Auflage 1977. (= Philosophische Bibliothek 238a). Das Buch stammt bereits aus einer Zeit, als man seine Klassiker zwar noch in Leinen mit Fadenheftung gebunden, aber schon nicht mehr mit farbigem Oberschnitt versehen hat, und als ein Lesebändchen noch nicht als nec plus ultra der…
Kai Jäger: Verwandtschaft ist ein Knochenjob
Wer es noch nicht gewusst haben sollte (und ich zähle mich zu diesem erlauchten Kreis): Es gibt „Science-Slam-Meisterschaften“ und der Preisträger des Jahres 2014 war der Autor. Meine Phantasie versagt zwar diesbezüglich, meine Vorstellung geht in die Richtung „humorvolle Wissensvermittlung für jedermann“. Und mit dieser Charakteristik liegt man auch beim vorliegenden Buch nicht ganz falsch….
James Cook: The Journals 1768-1779. The First Voyage 1768-1771
Cooks Tagebücher aus den Jahren 1768 bis 1779, d.h. die seiner in dieser Zeit stattfindenden Weltumsegelungen, wurden 1955-1967 von J. C. Beaglehole in vier Bänden erstmals komplett herausgegeben. Diese Gesamtausgabe (und auch zwei nachfolgende Reprints) verkaufte sich so gut, dass sie in kürzester Zeit antiquarisch – wenn überhaupt – nur für teures Geld zu haben…